Das Blackphone unterscheidet sich äußerlich überhaupt nicht von gängigen Smartphones. In seiner bisherigen Variante wiegt es 165 Gramm und hat ein 5,5″-Full-HD-Display. Besonders wird das Smartphone erst durch die installierte Software. Der Entwickler Silent Circle ist ein Schweizer IT-Unternehmen und spezialisiert auf Sicherheits- und Kommunikationssoftware. Seit 2014 entwickelt die Firma jedoch auch Smartphones, die nur darauf ausgelegt sind, Daten zu schützen. Zur Veröffentlichung feierte sogar Forbes das neue Produkt als Revolution:
Blackphone shows Google the way with secure, transparent Android app store http://t.co/elOhhieGoa
— Forbes Tech News (@ForbesTech) 1. Januar 2015
Blackphone basiert auf Android
Silent Circle hat für das Smartphone seine sonst teure und abo-pflichtige Software bereits vorinstalliert. Diese kann zwei Jahre lang kostenlos genutzt werden. Zusätzlich wurde zwar ein Android-Betriebssystem als Grundlage genutzt, allerdings wird Google mit seinen Diensten weitestgehend beschränkt. Zwar funktioniert der Playstore wie gewohnt, die Software des Smartphones warnt aber jedes Mal, wenn eine App auf Daten zugreifen will.
The makers of Blackphone release security-oriented SilentOS 3.0 https://t.co/2e48CEhbcS pic.twitter.com/JKRwR0IO1T
— Neowin (@NeowinFeed) 21. Juni 2016
Zusätzlich werden zum Schutz der Privatsphäre sämtliche Audio- und Videoanrufe, aber auch Textnachrichten, über eigene Server versendet. Das funktioniert jedoch nur von einem Blackphone zum anderen. Hat der Gesprächspartner ein anderes Gerät, bleiben die Telefonate und Nachrichten unverschlüsselt.
Hohe Ansprüche an den Käufer
Dadurch blieb der Erfolg aus und das Blackphone nahezu unbekannt. Das Gerät ist auf professionelle Anwender zugeschnitten, die ihr Smartphone als Gebrauchsgegenstand nutzen, um sichere Daten- und Kommunikationswege zu verwenden – zum Beispiel, wenn sie in ihrem Beruf Informationen besonders sicher übermitteln müssen.
Auf Lifestyle-Applikationen, die Branchenriesen wie Google oder Apple immer weiterentwickeln, verzichtet das Blackphone völlig. Um die Dienste dieses Smartphones voll nutzen zu können, müsste jeder Mitarbeiter, Bekannte oder jedes Familienmitglied ebenfalls ein Smartphone von Silent Circle besitzen. Außerdem dürften populäre Übertragungswege wie Whatsapp oder Skype nicht mehr genutzt werden. Diese Einbußen sind offenbar vielen Nutzern zu hoch.
Wie effizient ein Blackphone gegenüber anderen Smartphones ist, hat c’t-Redakteur Hannes Czerulla im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Carina Fron erklärt.