Ein Reporter und Zeuge, der in den Skandal verwickelt war, wurde tot aufgefunden. Die Polizei geht von Selbstmord aus. Auch zwei Scotland Yard-Chefs sind inzwischen zurückgetreten, denn die Polizei hat offenbar Bestechungsgelder von Journalisten entgegengenommen. Prominente Abhöropfer wie Hugh Grant drehen derweil den Spieß um und veröffentlichen pikante Gespräche mit Journalisten der Murdoch-Presse. Auch der Druck auf Premierminister Cameron wächst. In der Opposition wurde bereits sein Rücktritt gefordert, weil Cameron mit Rebekah Brooks befreundet sei und auch sein ehemaliger Regierungsprecher in den Skandal verwickelt war.
In der Anhörung vor dem Medienausschuss des britischen Parlaments wies Rupert Murdoch heute erneut jegliche Verantwortung für den Abhörskandal zurück. Der Firmenchef des Medienkonzerns „News Corporatioon“ sagte, er wisse keine Details, sondern habe den Menschen, die er eingestellt hat, vertraut. Murdoch Senior wirkte fahrig und konnte kaum eine Frage im Detail beantworten. Stattdessen verwies er immer wieder auf seinen Sohn, der die Fakten wesentlich besser zu kennen schien.
Kann Murdoch den Skandal aussitzen? Welche Konsequenzen hat Premierminister David Cameron noch zu befürchten und wie haben Murdoch-Medien wie „The Times“ bislang über den Skandal berichtet? Darüber haben wir mit Jürgen Krönig gesprochen. Er arbeitet als ZEIT-Korrespondent in Großbritannien.