Calliope: Eine Platine als Zirkel des 21. Jahrhunderts
Bierdeckelgroß, sechseckig, eine Handvoll LEDs und Anschlüsse: die unscheinbare Platine namens „Calliope mini“ soll die digitale Bildung in Deutschland revolutionieren. Denn mit dem Mini-Computer sollen schon Drittklässler die Grundlagen des Programmierens lernen. Mit diversen Erweiterungen können die Schüler dann hunderte verschiedener Anwendungen ausprobieren.
Und das ist bitter nötig. In internationalen Vergleichsstudien zur digitalen Bildung landen deutsche Schüler regelmäßig auf mittleren und hinteren Plätzen. Wie es anders geht, zeigt ein Blick nach England. Dort sind Mini-Computer wie der „micro:bit“ bereits millionenfach im Einsatz. Die Calliope-Macher sammeln derzeit per Crowdfunding Geld, um das Projekt weiter voranzutreiben.
Das kommissargewordene Missverständnis
Wenn der „EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft“ den Preis für die inkompetentesten Internetaussagen des Jahres erhält, dann ist vielleicht nicht alles in Butter. Und Günther Oettinger leistete sich in seinen gut zwei Jahren als Digitalkommissar in Brüssel so einige Aussetzer, was seinen Kompetenz-Zuständigkeitsbereich anbetrifft.
Und so haben nicht wenige aufgeatmet, als im Herbst bekannt wurde: Oettinger wird den Posten räumen. Dass Oettingers Nachfolger Andres Ansip aus dem digitalen Vorreiterstaat Estland kommt, lässt sie auf eine bessere Digitalpolitik der EU hoffen. Doch Ansip ist auch mitverantwortlich für die umstrittene EU-Urheberrechtsreform.
Vor welchen Herausforderungen der neue Kommissar steht, wie sich die digitale Bildung entwickeln muss und welche Highlights die Technologiemesse CES in Las Vegas bereit hält, hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit WIRED Germany-Chefredakteur Nikolaus Röttger besprochen.