Über 20 Millionen Dollar für die Idee für vernetzte Uhren. Oder ein Kartenspiel rund um Katzen und Explosionen, das – sagen wir einmal – ziemlich erfolgreich lief: und fast 90.000% der angepeilten Summe einbrachte. Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter fanden die bisher erfolgreichsten, spannendsten, innovativsten und auch teuersten internationalen Crowdfunding-Projekte statt.
Mit dem Portal können Künstler, Erfinder und Start-ups von Internetnutzern Geld für die Umsetzung ihrer Projekte sammeln – wie auf anderen Plattformen auch. Seit Dienstag ist Kickstarter mit einer deutschprachigen Seite online. Damit können dort in Zukunft deutsche Projekt auch in Euro finanziert werden. Die US-amerikanische Crowdfunding-Plattform hat nach eigenen Angaben seit 2009 über 1,5 Milliarden Dollar für mehr als 83.000 Projekte gesammelt.
Ein lukrativer Markt
Was für Künstler und Start-ups eine Möglichkeit ist, Projekte zu realisieren, die sie sonst nicht finanzieren könnten, ist für die Portale ein lukratives Geschäft. Bei erfolgreicher Finanzierung des Projekt bekommt Kickstarter fünf Prozent des gesammelten Geldes. Auch bei Zahlungen per Kreditkarte verdient Kickstarter. Hierbei werden drei bis fünf Prozent fällig. Crowdfunding ist ein schnell wachsender Markt. Mit dem Start in Deutschland verstärkt Kickstarter seine Präsenz in Europa.
Hürden aus der Politik
Ein Hindernis könnte aus der Politik kommen. Der Bundestag diskutiert derzeit über mögliche Änderungen des Kleinanlegerschutzgesetzes. Stimmen nach einem besseren Schutz für Kleinanleger wurden laut, nachdem der Windenergieanbieter Prokon pleite ging und Anleger ihr Geld verloren. Auch Unterstützer von Crowdfunding-Projekten könnten davon betroffen sein. Kritiker befürchten erhebliche bürokratische Hürden für die Finanzierung von Projekten.
Was aber bedeutet der Kickstarter-Ableger für die deutsche Crowdfunding-Landschaft? Über diese Frage spricht detektor.fm Moderatorin Maj Schweigler mit Dirk von Gehlen. Er leitet den Bereich Social Media bei süddeutsche.de und bloggt über interessante Crowdfunding-Projekte.
Redaktion: Andreas Schmaltz