Die enge Zusammenarbeit mit Russland
2012 wurde der Verein „Cybersicherheitsrat Deutschland e. V.“ gegründet. Der private Verein berät Unternehmen aber auch mehrere Bundesländer zur Cybersicherheit und unterstützt sie im Kampf gegen Cyberangriffe.
Recherchen der ZEIT und des ARD-Magazins Kontraste haben nun fragwürdige Kontakte des Vereinspräsidenten Hans-Wilhelm Dünn zu Tage gefördert. Den Recherchen nach, sei er unter anderem auf einer Wahlbeobachtungsmission in Russland gewesen und soll im Namen des Cybersicherheitsrat ein Abkommen mit einem ehemaligen russischen Geheimdienstler abgeschlossen haben. Russland steht seit Jahren in Verbindung mit verschiedenen Cyberangriffen, wie etwa auf den deutschen Bundestag.
Wo ist der Grad, dass es dem Verein nützt? Und wo ist der Grad, dass die Gefahr besteht, sich benutzen zu lassen? – Ingo Malcher, ZEIT-Journalist
Folgen für Deutschlands Cybersicherheit
Dem Verein gehören unter anderem Großkonzerne wie Volkswagen und E.ON oder auch das Bundesministerium für Gesundheit an. Obwohl der enge Kontakt zu offiziellen Stellen in Russland nicht illegal ist, hat sich nun ein erster Mitgliedsverband gegen Dünn positioniert.
Sebastian Fiedler, der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), hat sich dafür ausgesprochen, dass Dünn gehen oder der BDK aus dem Cybersicherheitsrat Deutschland e. V. austreten müsse.
Der Präsident weiß von den ganzen Problemen der Vereinsmitglieder und wie sie versuchen, sich dagegen zu schützen. Das darf natürlich auf keinen Fall ins Ausland, nach Russland, gelangen. – Ingo Malcher
Über den „Cybersicherheitsrat Deutschland e. V.“ und seine fragwürdigen Beziehungen zu Russland spricht detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit ZEIT-Reporter Ingo Malcher.
Redaktion: Alina Metz