PanamaPapers als journalistischer Coup
Über ein Jahr lang haben weltweit Journalisten recherchiert und 2,6 Terrabyte an Daten ausgewertet. Dann wählten Süddeutsche Zeitung und die Partnermedien auch den Veröffentlichungszeitpunkt für die PanamaPapers ganz bewusst, nämlich den Sonntagabend – wenige Stunden, bevor in Deutschland Anne Will zu dem Thema, extra abgestimmt, in der ARD auf Sendung ging. Auch der Whistleblower Edward Snowden war in den Prozess mit eingebunden.
Für Nikolaus Röttger von WIRED Germany ist es vor allem erstaunlich, dass es möglich war, diese groß angelegte Recherche so lang geheim zu halten. Fazit: In Zeiten digitaler Medien ist es zwar schwieriger geworden, Sachen geheim zu halten, aber es geht trotzdem noch.
Geheimnis gelüftet: Teslas Model 3 lockt Kunden an
Auch Tesla hat in den vergangenen Wochen ein großes Geheimnis gehütet. Dabei ging es um das neue „Model 3“. Erst am Freitag wurde es der Öffentlichkeit präsentiert. Schon einen Tag später gab es 276.000 Vorbestellungen. Für Tesla ist dieses Interesse schon jetzt eine Viertelmillion Euro wert. Schließlich musste jeder Vorbesteller schon einmal 1.000 Euro zahlen. Hochgerechnet könnte Tesla mit seinem Model 3 also 11,5 Milliarden Euro einnehmen. Eine Voraussetzung müsste erfüllt sein: Alle Autos bräuchten einen Käufer oder eine Käuferin.
WIRED-Germany-Chefredakteur Nikolaus Röttger betrachtet Tesla daher als eine neue Form von Apple: Erst gibt es ein Event im Vorfeld, das lässt Spannung im Internet entstehen und dann wird die Sache irgendwann aufgelöst.
PanamaPapers als weltweit groß angelegter journalistischer Coup und das gelüftete Geheimnis um das neue Model 3 von Tesla. Dazu – und zum neuen Heft von WIRED – der Chefredakteur Nikolaus Röttger im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christoph Dziedo.