Das jährliche Spektakel
Wer sich für Videospiele interessiert, der schaut sich ab und zu Trailer zu neuen Spielen an. Die findet man auf YouTube oder einer der zigtausend Gaming-Webseiten im Internet. Doch nur einmal im Jahr starren alle Spiele-Enthusiasten gleichzeitig auf den Bildschirm. Das ist Mitte Juni, wenn in Los Angeles wieder die Electronic Entertainment Expo (E3) stattfindet. Dort werden Spiele-Trailer zelebriert wie es sonst nur bei Popstars oder Sport-Mannschaften der Fall ist. In den Konzertsälen und Theaterhäusern der Stadt treten Spiele-Entwickler vor die tobenden Massen und kündigen ihre neuen Produkte an.
Die neue alte Konsole
Mit viel Spannung wurde in diesem Jahr die neue Konsole von Microsoft erwartet. Sie hört auf den sperrigen Namen „Xbox One X“ und ist ein Update der seit vier Jahren erhätlichen „Xbox One“. Damit löst sie die alte Konsole nicht ab, sondern erweitert sie nur. Die „Xbox One X“ soll Spiele in 4K-Auflösung und stabilen 60 Bildern pro Sekunde darstellen können. Das lässt sich Microsoft aber auch einiges kosten: 499 Euro nämlich. Sie erscheint am 7. November. Ob Microsoft damit den Vorsprung seines Kontrahenten Sony aufholen kann, ist fraglich.
Games, Games, Games
Neben der neuen Konsole von Microsoft blieben in diesem Jahr die Hardware-Ankündigungen aus. Dafür konzentrierten sich die Publisher verstärkt auf ihre Spiele. Dabei wurden vor allem Fortsetzungen bekannter Serien vorgestellt. Das neue „Assassin’s Creed“ spielt im alten Ägypten, der neue Ableger von „God of War“ in der nordischen Götterwelt und der fünfte Teil der „Far Cry“-Serie in Montana, USA. Auch ein neues „Spider-Man“-Spiel wurde vorgestellt.
Die größte Überraschung war wohl der Titel „Anthem“, der von Hersteller Electronic Arts jüngst nicht als Spiel, sondern als Service bezeichnet wurde. In ihm fliegt man mit anderen Spielern in Roboter-Anzügen durch eine riesige, offene Spielwelt
Stephan Otto ist Chefredakteur bei Giga Games und hat mit detektor.fm-Moderator Lucas Kreling über die Highlights der E3 gesprochen.