Digitalisierung im Klassenzimmer
Noch immer sind in Deutschland viele Klassenzimmer digitale Wüsten – ohne Tablets und Computer. Doch wer heute in Deutschland eingeschult wird, trifft nach seinem Schulabschluss auf eine digitalisierte Arbeitswelt. Umso wichtiger ist es, dass digitale Bildung bereits in deutschen Klassenzimmern stattfindet.
Zuerst ist festzuhalten, dass die Ausstattung von Schulen eine staatliche Aufgabe ist. Und Sponsoring wird langfristig das Problem der Unterfinanzierung von Schulen nicht lösen. – Fabian Kaske arbeitet für die Kampagne „Gegen Lobbyismus an Schulen“
Doch mit der Digitalisierung von Schulen tut sich Deutschland schwer. Noch immer mangelt es an der richtigen Ausstattung. Die Studie „Monitor digitale Bildung“ weist weitere Versäumnisse auf. So geben 20 Prozent der befragten Schüler an, keinen WLAN-Anschluss in der Schule zu haben. Ganze 74 Prozent sind unzufrieden mit der vorhandenen Technik.
Projekt „Calliope“ hilft nach
Das Projekt „Calliope“ versucht das zu ändern und spendet Mini-Computer. Mittlerweile wurden davon mehr als 16.000 kostenlos an Schulen verteilt. Mehrere Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern oder das Saarland nehmen bereitwillig teil.
Wenn die Geräte vom Staat kommen und nicht von Unternehmen, sind die Schulen zum einen unabhängiger. Zudem sind die Geräte dann auf das Konzept der Schule angepasst und nicht andersrum. – Fabian Kaske
Andere sträuben sich dagegen. So finden noch nicht einmal Gespräche zwischen den Projektmachern von „Calliope“ und Baden-Württemberg statt. Auch in Nordrhein-Westfalen sträubt man sich gegen eine Kooperation. Und das möglicherweise auch, weil große Anbieter wie Google, Bosch oder SAP hinter dem Projekt stehen.
Warum die großen Unternehmen ein Problem sein können, hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop Fabian Kaske gefragt. Er arbeitet bei Lobby Control und blickt dabei auf das Thema Sponsoring an Schulen.