Nachdem wir in der letzten Woche das afrikanische Erolgsmodell M-Pesa vorgestellt haben, widmen wir uns in dieser Folge des “Digitalen Bezahlens” neben aktuellen Ereignissen aus der Welt einem unkonventionellen Projekt, dass sich selbst als „The Internet Currency“ bezeichnet: Dogecoin.
Dogecoin als Parodie
Dogecoin ist ursprünglich als lustige Parodie auf Bitcoin gedacht gewesen, die bisher erfolgreichste Variante von digitalem Geld, und basiert auf einer Kombination des Quellcodes von Bitcoin mit dem Internetmeme Doge, einem japanischen Hund.
Binnen kurzer Zeit hat sich Dogecoin jedoch zu einem in der Community sehr beliebten Zahlungsmittel entwickelt. Vor allem, weil es viel verspielter ist, als das große Vorbild Bitcoin. Denn im Gegensatz zum Bitcoin, derzeit rund 300 Euro wert, ist ein Dogecoin nur den Bruchteil eines Cents wert. Aber wenn genügend Dogecoins zusammen kommen, können auch sie vieles erreichen. So finanzierte die Dogecoin-Community beispielsweise dem jamaikanischen Bobteam vergangenen Winter die Teilnahme an den Olympischen Spielen. In einer anderen Spendensammlung sind mehr als 50.000 US-Dollar zusammen gekommen, um Dogecoin zum Hauptsponsor eines NASCAR-Rennwagens zu machen. Der „Doge“ fuhr daraufhin regelmäßig seine Runden im amerikanischen Fernsehen und verwunderte Zuschauer und Medienvertreter gleichermaßen.
Neben dem Ideal die Welt mit Dogecoin und verrückten Charity-Aktionen zu verbessern, sehen Software-Entwickler wie der Berliner Christian Rotzoll, das große Potential von Dogecoin im Mikropayment. Bisher seien Geldtransfers von kleinen Summen im Netz oft noch viel zu teuer. Mit Dogecoin könne man aber zum Beispiel jemandem als Geste einen Cent oder sogar weniger schicken, wenn einem ein Kommentar oder ein Artikel gefallen hat.
Mittlerweile setzen auch große Anbieter auf die selbsternannte Währung des Internets. So akzeptiert seit kurzem u.a. die Live-Video-Streamingplattform Twitch Dogecoin.
Mehr Informationen und Nachrichten zu Dogecoin, Bitcoin und aus der Welt des digitalen Bezahlens gibt es jederzeit im Blog von The Coinspondent.