Neue Zahlen
Etwa eine Million Drohnen soll es in Deutschland bereits in privater Nutzung geben. Jeder „Pilot“ braucht für die Nutzung einer Drohne über 2 Kg bereits einen „Führerschein“. Dabei lernt man eigentlich, welche Gebiete nicht überflogen werden dürfen. Besonders sensible Bereiche, wie Flughäfen, Flugplätze oder auch Kernkraftwerke sind verboten. Doch immer mehr Drohnen werden genau da gesichtet.
Fast 100 Fälle soll es laut der Deutschen Flugsicherheitsbehörde allein an Flughäfen gegeben haben. Solche Vorfälle gibt es aber nicht nur in Deutschland. Sie häufen sich in ganz Europa. Und die EU möchte in den nächsten Jahren einen Schlussstrich ziehen. Entweder kann man den Besitzer direkt erkennen oder es wird ein Verbot geben.
Wir haben uns am 16.11.2017 mit diesem Thema in unserer Reihe „Fortschritt“ beschäftigt:
Aeroscope als Zukunft
Die EU möchte bis 2019 ein Drohnen-Registrier-System einführen. Und zusätzlich soll ein System entstehen, das geschützte Gebiete besser vor privaten Drohnen schützen kann. Bisher dürfen Drohnen zum Beispiel nicht über Flughäfen, Krankenhäusern oder Atomkraftwerken fliegen.
Außerdem kommt es immer wieder vor, dass bei Katastrophen oder Demonstrationen private Drohnen Aufnahmen machen. Jeder EU-Staat hat seine eigenen Gesetze zum Thema Drohnen. Die Möglichkeit, Drohnen ohne Weiteres zu verfolgen oder gar den Besitzer ausfindig zu machen, hat bisher jedoch kein Staat. Aeroscope möchte dieses Problem lösen.
Kein Privatgebrauch
Im Prinzip ist Aeroscope eine Art Radar. Drohnen, die sich in der Umgebung befinden und aktiv sind, kann das System sofort erkennen und deren Signale empfangen. Neben den GPS-Koordinaten werden auch Höhe, Geschwindigkeit und die Registrier-Nummer in Echtzeit erkannt. Damit wäre Aeroscope genau das, was die EU verlangt. Staaten können das System für ihr Kontrollbehörden wie etwa die Polizei bestellen. Dennoch können auch andere Parteien – nach einer Prüfung vom Hersteller DJI – Zugang zu dem System erhalten.
Der Gesetzgeber wird immer strengere Vorschriften erlassen, was den Betrieb von Drohnen angeht. Damit werden Drohnen für viele immer unattraktiver. Von DJI ist es einfach eine proaktive Reaktion. Anstatt zu warten bis die Drohnen vollends verboten sind, kommen sie lieber den Gesetzgebern und Ermittlungsbehörden entgegen. – Nico Jurran, Redakteur für das Fachmagazin c’t
Bisher sind nur DJI-Drohnen mit dem System kompatibel. Allerdings hat der Hersteller versprochen, das System auch für andere Modelle zur Verfügung zu stellen. Allerdings muss dann sicherlich noch eine Modifikation der Drohnen vorgenommen werden.
Über die Möglichkeiten, die Aeroscope für den Drohnen-Markt bietet, und wie sicher die Daten bei Aeroscope sind, hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Redakteur Merten Waage gesprochen.