Ein Eis hier, eine kühle Limo dort, ein Stück Melone – und zwischendrin immer mal der Blick aufs Handy. Im Sommer haben es Handy-Displays wirklich schwer.
Nicht nur Lebensmittel, auch Schweiß und Sonnencreme sorgen eigentlich permanent dafür, dass die Displays alles andere als sauber und rein sind. Schmierig wäre geprahlt: so könnte man es in den meisten Fällen zusammenfassen.
Doch wie am besten dafür sorgen, dass genau das nicht passiert? Feucht? Trocken? Mit oder ohne Putzmittel? Antworten darauf gibt es heute im Fortschritt.
Auf Smartphones tummeln sich mehr Bakterien als auf Toiletten. – Marcus Engert
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Wie sollte man das Display denn am besten sauber machen?
Kurze Antwort: möglichst trocken. Also keine Chemie und nur sparsam mit Wasser. Am besten eignen sich Mikrofaser-Tücher. Die nehmen auch trocken Fett auf. Kreisende Bewegungen, und dann sollte das eigentlich gehen. Wenns doch hartnäckiger ist: bisschen leicht anfeuchten. Aber auf jeden Fall so wenig, dass kein Wasser an den Rändern stehen bleibt.
Warum keine Chemie?
Die Smartphones haben spezielle fettabweisende Oberflächen. Also, die weisen von sich aus schon so Fettfinger und so ab. Und diese Schicht wird durch Alkohol, Spülmittel oder Seife langfristig beschädigt. Man wird also kurzfristig sauber, langfristig aber stärker dreckig.
Es gibt da auch spezielle Display-Reiniger für mobile Geräte. Die versprechen gründliche Sauberkeit und Schutz des Displays. Aber eigentlich erreicht man mit reinem Wasser das gleiche. Die Hauptsache ist: keine Seife und keine Lauge.
Also: möglichst trocken ist die Nummer sicher? Und wenns nicht reicht, nur bisschen Wasser?
Genau. Und aufpassen, dass der Stoff wirklich geeignet ist für glatte Oberflächen. Microfaser, wie gesagt. Trockene Brillenputztücher gehen auch. Bei allen anderen Sachen – also: an der Kleidung abreiben, oder an der Decke am Strand – da sollte man sehr drauf achten, dass keinerlei Partikel zwischen Stoff und Display sind. Schon ein kleines Sandkorn oder so kann da reichen, und das Display richtig stark zerschlieren. Und dass der Stoff aus Baumwolle besteht, dann passiert eigentlich nix.
Ist das denn nur eine ästhetische Frage, mit dem sauberen Display? Oder kann das auch richtig schädlich werden?
Es ist primär eine ästhetische Frage. Selbst wenn man das Gerät ganz ordentlich benutzt, entstehen kleinste Kratzer auf der Oberfläche. Und in diesen setzen sich Schweiß und Fett und Dreck ab. Und das sorgt dafür, dass das Display eben nach einigen Monaten anders aussieht, als direkt nach dem Auspacken.
Allerdings gibt es auch eine zweite Dimension, die nix mit Ästhetik zu tun hat: Hygiene. Man glaubt das immer nicht, aber: auf Smartphones tummeln sich mehr Bakterien, als auf Toiletten!
Handys können also wirklich Keime übertragen. Handcremes und Schminke sind sind zum Beispiel auch ein guter Nährboden für Keime. Und direkt nachdem man auf der Toilette war, ist es auch nicht wirklich prall, das Handy zu benutzen. Schon deshalb sollte man da immer mal säubernd rangehen.
Aber wie gesagt: kein Alkohol. Der greift das Display an. Besser geeignet sind so Hygienesprays mit einer keimabtötenden, antibakteriellen Wirkung. Die gibt’s in Drogerien als Sprays für rund zwei Euro.
Bei mir ist ja das Problem, dass sich am Rand in Spalten Dreck absetzt.
Da sind weiche Materialien der Tipp. Am besten Zahnstocher, oder Wattestäbchen. Vorsicht mit Wasser an den Rändern, das dringt schnell mal ein. Und auf keinen Fall: Werkzeuge nehmen. Scheren, Schraubenzieher oder so. Einmal abgerutscht, und man hat eine dauerhafte Erinnerung im Display.
Okay. Jetzt mal ab von Läppchen und Wasser. Es gibt doch sicher auch ein paar – ich sag mal – anspruchsvollere Lösungen?
Auf jeden Fall. Also, was richtig gehend Spaß macht und auch gar nicht teuer ist, sind antibakterielle Reinigungsmassen. Die fühlen sich an wie Knetgummi. Mit denen arbeitet man dann so auf dem Handy herum. Weil die elastisch sind, kommen die auch in Kanten und Öffnungen. Nebenbei töten sie Keime. Rund vier Euro kostet der Spaß, das ist wirklich sehr sinnvoll.
Handytaschen können noch helfen. Die bestehen mitunter innen aus einer Art Rauhleder oder Microfaser – das reinigt also immer dann, wenn das Handy in der Tasche ist.
So Display-Schutzfolien sieht man auch immer öfter. Eine Art zweite Haut als Folie über das Display. Schützt natürlich sehr. Gelingt als Laie aber nur seeeehr selten wirklich gerade und ohne dass kleine Bläschen drunter zurückbleiben. Das trübt dann das Bild ein bisschen. Als Schutz aber sehr effektiv.
Und als „finale Lösung“, etwas für die richtigen Technik-Freaks. Manche Hersteller bieten inzwischen Geräte an, die das Gerät mit UV-Licht bestrahlen. In manchen Läden kann man das auch machen lassen. Und das macht dann alles klinisch rein!
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