Die Schulzeit sorgt nicht unbedingt für die schönsten Erinnerungen im Leben. Zeitiges Aufstehen, ständiges Lernen und immer wieder Hausaufgaben machen. Die Schulzeit bedeutet aber auch, sich mit Mitschülern zu verständigen, die erste Liebe kennenzulernen und Erfahrungen für das zukünftige Leben zu sammeln.
Das bleibt Kindern verwehrt, die aufgrund von Krankheiten lange Klinikaufenthalte in Kauf nehmen müssen. Zwar werden sie oft privat unterrichtet, aber auch da fehlt oftmals der Kontakt zu Gleichaltrigen. Dafür gibt es jetzt einen kleinen Helfer.
Per Roboter im Klassenzimmer
Der AV1-Roboter sieht aus wie ein Standmixer. Allerdings hat er einen Kopf mit LED-Augen und einer Kamera. Im Körper ist ein Lautsprecher verbaut und auch ein Akku. Sechs bis acht Stunden kann der AV1 deswegen ohne Steckdose laufen. Der kleine Roboter ist also ein steuerbarer Avatar für Kinder, die ans Krankenbett gefesselt sind.
Er kann sich sogar im Unterricht melden, indem eine kleine LED am Kopf aufleuchtet. Das Kind kann per Mikrofon und Lautsprecher mit der Lehrerin kommunizieren. Und zum heimlichen Tuscheln hat er eine Flüsterfunktion. Bedient wird der Roboter ganz einfach per App.
Der Klassenverband setzt sich so permanent mit der Situation auseinander, dass jemand in der Klasse fehlt. Das Kind gerät nicht in Vergessenheit. – Christian Matzen, Expansion Manager Germany bei No Isolation
Erfunden wurde der Roboter vom norwegischen Projekt No Isolation. In Deutschland werden die Roboter seit Anfang März in der Berliner Charité und im Kinder-Krebszentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf verwendet.
Wie der AV1 funktioniert und wie er in Deutschland angenommen wird, hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit Redakteur Merten Waage besprochen.