Wie ist die Internet-Situation im Iran?
Nach den neu aufflammenden Protesten im Iran geht die Regierung noch restriktiver gegen die Bevölkerung vor. Nicht nur auf der Straße, sondern auch im Netz. Bisher waren schon Plattformen wie YouTube, Twitter oder auch Telegram gesperrt. Jetzt hat das Regime auch den Zugang für Instagram und WhatsApp eingeschränkt. Doch die Menschen im Iran finden kreative Lösungen, um sich trotzdem Zugang zum Internet zu verschaffen. Eine Möglichkeit, online zu gehen, ist der Tor-Browser. Dafür brauchen die Menschen allerdings nicht nur den Browser an sich, sondern auch einen Internetzugang aus einem anderen Land. Den können andere mit einem Plugin namens „Snowflake“ zur Verfügung stellen.
Snowflake
Der Zugang über den Tor-Browser funktioniert über verschiedene Knotenpunkte im Internet. Das iranische Regime versucht allerdings immer wieder, diese Knotenpunkte zu sperren. Genau hier setzt „Snowflake“ an. Wenn man sich das Plugin installiert, schafft man einen weiteren Knotenpunkt im System. Das heißt, je mehr Menschen sich „Snowflake“ installieren, desto mehr Zugangspunkte gibt es und um so schwieriger ist es für die Regierung den Internetzugang über den Tor-Browser einzuschränken.
Um so einen Knotenpunkt zu schaffen, muss man sich also das Browser-Plugin „Snowflake“ herunterladen und installieren. Damit kann man übrigens nicht nur Menschen im Iran, sondern in allen Ländern, in denen die Regierung den Zugang zum Internet einschränkt, helfen.
Welche Möglichkeiten haben die Menschen im Iran trotz Zensur ins Internet zu kommen und wie kann man ihnen dabei helfen? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit dem IT-Journalisten, Autor und Darknet-Experten Stefan Mey.