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Fortschritt | Video-Überwachung zu Hause – mit dem Smartphone von überall

Ob im Urlaub, im Büro oder einfach unterwegs: moderne Überwachungskameras lassen sich von überall aus ansteuern. Und so genügt eiegntlich schon ein Smartphone, um mal eben schnell daheim nachzuschauen.

Sie kennen diese Szenen aus Krimi-Filmen auch: da sitzt irgendwo ein Ermittler, oder auch ein Bösewicht, und mit zwei Mausklicks beobachtet der einen Raum in irgendeiner Wohnung. Und jedesmal, wenn man ein paar Tage weg ist oder in den Urlaub fährt, denkt man sich: das wäre praktisch. Wenn man doch auch unterwegs nachschauen könnte, ob zuhause alles okay ist. Nun: das geht. Und mit Smartphones und Tablets geht es sogar von unterwegs. Wie, das besprechen Hendrik Kirchhof und Marcus Engert heute im „Fortschritt“.

Fortschritt – Mit Handy und Kamera die eigene Wohnung überwachen 05:03

Überwachung von unterwegs – das Gespräch zum Mitlesen

Eine Überwachungskamera zu Hause hinstellen ist das eine. Aber wie schaffe ich es, dass ich immer von überall an die Bilder rankomme?

Also, Überwachungskameras sind ja bekannt. Und seit einiger Weile gibt es auch welche, die ihr Bild via Internet absenden. Die laufen entweder mit dem Computer, oder sie laufen alleine. Und senden ihr Bild ins Netz. Und wenn man jetzt ein internetfähiges Endgerät hat, kann man dieses Bild abgreifen. Das heißt: mit Smartphone unterwegs, mit dem Laptop, mit dem PC auf Arbeit.

Und das ist auch nicht zu aufwendig, so eine Kamera einzurichten?

Na was wir brauchen, ist eine Möglichkeit, dass die Kamera online sein kann. Also: ein Wlan in der Nähe oder so einen Netzwerkanschluss, hinten am Router zum Beispiel. Da kommt dann ein Netzwerkkabel rein und geht zur Kamera. Manche Kameras ziehen ihren Strom auch über dieses Netzwerkkabel. Andere brauchen noch eine Steckdose. Also: ich brauche einen Internetzugang und Strom.

Und dann kommt die Software ins Spiel. Mit der richte ich die Kamera ein. Und da gebe ich ihr dann z.B. auch ein Passwort, so dass nur ich selbst auf sie zugreifen kann.

Und wie aufwendig ist es, von unterwegs an die Bilder zu kommen?

Das geht wiederum per Software. Also mit einer App, die ich mir aufs Smartphone oder Tablet ziehe. Und die allermeisten Geräte kann man auch so einrichten, dass man eine Benachrichtigung per SMS oder Mail bekommt, wenn sich da was bewegt.

Und das überfordert mein Smartphone bzw. den Datentarif auch nicht? Weil Videodateien unterwegs sind ja meist recht groß, um ruckelfrei zu laufen.

Die Kameras bzw. die Software rechnet das Bild dann meistens runter, auf eine niedrigere Datenrate. So dass das unterwegs geht. Oder aber: sie speichern das Video irgendwo ab, zum Beispiel in einer Cloud-Lösung, und man bekommt eine Info, dass man sich das Video dann dort anschauen kann.

Was muss ich denn beim Aufstellen, beim Aufbauen der Kamera beachten?

Wie gesagt brauche ich Strom und Netzwerkkabel oder Wlan. Da muss man also als erstes schauen, ob das dort verfügbar ist, wo die Kamera hin soll.

Die nächste Frage wird sein: ist es dort immer hell? Oder muss die Kamera auch mal im Dunklen filmen? Wenn sie auch im Dunklen funktionieren soll, brauchen wir eine mit Nachtsichtfunktion, also Infrarot.

Dritte Frage: Drinnen oder Draußen? Draußen kanns auch mal nass oder kalt sein. Da muss die Kamera zu einer geeigneten Geräteklasse gehören.

Und die letzte Frage, die ich mir stellen muss: genügt mit ein starrer Blickwinkel, also will ich immer die gleiche Ecke filmen? Oder soll die Kamera beweglich sein, so dass ich sie von unterwegs auch neu ausrichten kann.

Da höre ich schon raus: so eine einfache Webcam für zwanzig Euro reicht nicht?

Als reiner Bewegungsmelder vielleicht schon. Aber erkennen wird man die Person darauf meistens nicht können. Die einfachen Webcams zeigen nämlich nur die Gesichter scharf, die direkt vor ihnen sitzen.

Ansonsten gibt es für rund 50 Euro einfache Kameras mit starrem Blickwinkel, so ab 150 Euro bewegliche Kameras. Für rund 200 Euro bewegliche Kameras die sogar HD-Bilder senden. Und wenn sie mit Nachtsichtfunktion und für Außen geeignet sein sollen, muss man auch so min. 150 Euro auf den Tisch legen.

Jetzt muss ich mal so fragen: darf man das denn einfach?

Wenn die Kamera nur meine eigene Wohnung filmt, dann darf ich das. Filmt sie z.B. auch mit ins Fenster oder den Garten des Nachbarn, muss der sein Okay geben. Und wenn ich öffentlichen Raum filmen will, also den Bürgersteig zum Beispiel, dann muss ich hierfür ein „berechtigtes Sicherheits-Interesse“ vorweisen und da ein deutliches Hinweisschild aufstellen.

Und wenn dann doch eingebrochen wurde, und ich die Bilder des Diebs habe? Da kommt vielleicht mancher auf die Idee, den direkt zu suchen, vielleicht auch via sozialer Netzwerke. Das wäre keine so gute Idee, hat uns Rechtsanwalt Udo Vetter erklärt:

Auch ein Straftäter verliert nicht seine Persönlichkeitsrechte. Wobei man sagen muss: die Veröffentlichung im Internet, zum Beispiel ein öffentlicher Fahndungsaufruf auf Facebook, wäre mit Sicherheit rechtswidrig. Das darf man nicht. Was man allerdings auf jeden Fall darf, ist das Bild bei der Polizei abliefern, wenn man eine Strafanzeige macht. (Rechtsanwalt Udo Vetter)

Das ist also ziemlich eindeutig. Bleibt mir die letzte Frage offen: spart man was, wenn man seine Wohnung überwacht? Wird die Versicherung da billiger?

Leider nein. Rabatte für Videoüberwachte Objekte gibt’s von der Versicherung eigentlich nicht. Weil sich das Diebstahlrisiko nicht verändert. Nachfragen kann man natürlich trotzdem.

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