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Und ab gehts: Die Erwartungen an das neue Jugendangebot „funk“ von ARD und ZDF sind gewaltig. Foto: CC0 1.0 | Lucie Delavay / Unsplash

funk: Das „Junge Angebot“ von ARD und ZDF ist da

Hip, hip, hurra?

Endlich ist es da: das Jugendprogramm von ARD und ZDF. Es heißt „funk“, behauptet: „Das Internet ist vorbei“ und soll die verloren geglaubte digitale Jugend zurück in den Schoss der Öffentlich-Rechtlichen führen. Ob das klappen kann?

Die Klickjagd der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist eröffnet. Woran ARD und ZDF jahrelang gescheitert sind, nämlich auch junge Nutzergruppen von ihren Angeboten zu überzeugen, soll nun ihr neues Jugendangebot „funk“ übernehmen.

„funk“ – das klingt Retro, ist aber super digital und stimmt sich damit schon im Namen auf die ironische Grundhaltung vieler 14- bis 29-Jähriger ein. Die sind nämlich die Zielgruppe der jetzt schon 40 Angebote des jüngsten Senders von ARD und ZDF.

funk – Großangriff auf die Jugend

Und die Inhalte? Die reichen von Comedy über Nachrichten bis hin zu Unterhaltung und Serien. Das Talente-Scouting haben die funk-Macher dabei dem Netz und der Leidensfähigkeit der Neuen überlassen: Die Köpfe hinter den Formaten sind, was Medien-machen und das Netz betrifft, keine Neulinge: Youtube-Stars, Entertainer, Journalisten, Multimedia- und Social-Media-Redakteure. Alle sind jung und frisch, wissen, was die Jugend (also ihre eigene Generation) will, und haben Lust, Neues auszuprobieren.

Der große Vorteil für ARD und ZDF: Diese aufkommenden Jungstars der Medienbranche haben bringen ihre „Einschaltquoten“ gleich mit: teils gewaltige Fanbases, die ab sofort – so die Hoffnung – auf „funk“ einzahlen.

A propos einzahlen: 45 Millionen Euro pro Jahr erhalten die Macher aus dem ca. acht Milliarden Euro schweren Topf des Rundfunkbeitrags. Damit können sie erst einmal machen, was sie wollen. Einzige Bedingung: Die einzelnen Formate müssen „Klicks“ generieren.

Hauptsache Relevanz – Hauptsache „Klicks“?

Was nicht funktioniert, wird einfach abgesägt, ohne gleich ein ganzes Sendeschema ins Wackeln zu bringen. Das ist das Schöne an der Tatsache, dass es „funk“ nur im Internet geben wird und nicht, wie ehemals angedacht, auch im Fernsehen und Radio.

Den unschätzbaren Vorteil, den die Macher von ‚funk‘ haben, ist: Das ganze Projekt ist politisch gewollt und abgesegnet. Deswegen wird das jetzt auch nicht im nächsten Jahr einfach verschwinden, nur weil ein paar Formate nicht funktioniert haben. – Christian Meier, Medienredakteur bei der „Welt“

Alles andere als glücklich über „funk“ dürften dagegen private Sender und Streaming-Anbieter wie ProSieben oder Netflix sein. ARD und ZDF haben mit ihrer Kapitalstärke kurzerhand die Konkurrenz um einen Teil der jungen Aufmerksamkeit gebracht. Denn wer Youtube-Videos von „funk“ guckt, schaut weniger „Circus Halligalli“ und wer „Fargo“ schon in der funk-Mediathek findet, kauft sich vielleicht kein Netflix-Abo mehr.

Sie fragen sich trotzdem noch: Warum und weshalb der ganze Heckmeck? Darüber hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Christian Meier gesprochen. Er ist Medienredakteur bei der Welt.

Christian Meier - ist Medienredakteur bei der Welt. Foto: Jakob Hoff

ist Medienredakteur bei der Welt. Foto: Jakob Hoff
Der Erfolg von „funk“ steht und fällt mit der Reichweite, die diese einzelnen Formate über die verschiedenen sozialen Netzwerke erreichen.Christian Meier
Das Jugendangebot von ARD und ZDF heißt Funk 07:43

Redaktion: Jonathan Gruber

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