Dass Selfies im Netz ganz gut ankommen, das ist ja nichts Neues mehr. Dass ein Selbstporträt sich in der vergangenen Woche trotzdem außerordentlcih rasant verbreitet hat, liegt aber an einer etwas ungewöhnlichen Begebenheit. Denn das Fotomodell hat zwar braune Kulleraugen und ein breites Lächeln, ist aber kein Mensch, sondern eine Schopfaffendame.
Selbstporträt schürt Streit
Über das bereits vor drei Jahren entstandene Foto streiten sich nun Wikipedia und der englische Naturfotograf, mit dessen Kamera der Affe sich abgelichtet hat. Die Online-Suchmaschine hat das Foto ins Netz gestellt und behandelt das Bild als Teil der „Public Domain“: Wikipedia sagt, es gebe keinen menschlichen Autoren, dessen Copyright verletzt werden könnte. Der Fotograf sieht das anders. Er findet, die Rechte gehören ihm, weil das Foto mit seiner Kamera gemacht wurde.
Manche aber sagen: keiner von beiden hat recht. Denn der Affe selbst sollte die Rechte am eigenen Bild haben.
Colin Goldner ist so jemand. Für ihn ist die Diskussion um Rechte für Tiere nichts Neues. Goldner leitet seit 2011 das Great Ape Project in Deutschland, das sich für Grundrechte für Menschenaffen einsetzt. Uns hat er im Interview erklärt, wie das funktionieren soll.