Intelligente Lautsprecher
Kleidung kaufen, Partys finden oder ein Taxi rufen und alles per Sprachbefehl. Intelligente Lautsprecher können das heute schon. Amazons „Alexa“ gibt es schon eine Weile. Nun drängt seit heute auch Google mit seinem „Google Home“ auf den deutschen Markt. Google Home soll mehr können, als nur das Internet mithilfe von Sprachbefehle zu durchsuchen. In Zukunft soll der Nutzer damit auch Heizung, Licht und Rasensprenganlage bedienen. Bei der weltweiten Euphorie für die neuen Assistenzsysteme entstehen dennoch gerade in Deutschland auch viele Fragen: Werden die Nutzer abgehört? Wie sicher sind meine persönlichen Daten?
Das permanente Hineinlauschen in den Raum ist ein Normalzustand der Geräte. Aber was passiert mit den gesamten Daten? – Constanze Kurz, netzpolitik.org und Chaos Computer Club
Internet neu interpretiert
Ein durch Sprachbefehle gesteuertes Internet kann sehr praktisch sein: Menschen, die sich nur schlecht bewegen können, sind dann nicht mehr auf Maus, Tastatur oder Touchscreen angewiesen. Besonders für ältere Menschen könnten intelligente Lautsprechersysteme daher vorteilhaft sein. Die Ausrichtung der Geräte ist allerdings bisher sehr konsumorientiert.
Datensammler Lautsprecher
Die großen Internetkonzerne verarbeiten die aufgenommenen Sprachbefehle. Das heißt, Google, Amazon und Apple erheben laufend Daten von den Nutzern. Bei entsprechenden Datenschutzeinstellungen können die Anbieter daher die Geräte auch für gezielte Werbung nutzen. Stehen die smarten Lautsprecher an öffentlich zugänglichen Orten, kann es rechtlich problematisch werden. Denn auf den ersten Blick ist es schlicht nicht für jeden ersichtlich, dass eigene Aussagen bei Google, Amazon oder Apple landen.
detektor.fm-Moderatorin Marie Landes hat mit Constanze Kurz, Sprecherin des Chaos Computer Clubs und Mitarbeiterin bei netzpolitik.org, über sprachgesteuertes Internet gesprochen.
Redaktion: Joel Lander