„Wenn du willst, dass sie den rechten Weg einschlägt, lies weiter auf Seite 74 …“
Wenn man an Kindheitszeiten zurückdenkt, fällt einem vielleicht der ein oder andere Nachmittag ein, den man in der Bibliothek verbracht hat – um alle möglichen Enden eines interaktiven Buches zu lesen. Während es solche Bücher schon lange gibt, ist die Technik bei Filmen bislang eher wenig verbreitet.
Jetzt aber sorgt ein interaktiver Film für Diskussionen. Und zwar der bei Netflix erschienene „Black Mirror: Bandersnatch“. Aber wieso ist das eigentlich der erste, wirklich bekannte interaktive Film? Videospiele nutzen schließlich eine ähnliche Methode und sind um einiges populärer. Und wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen einem Videospiel und einem interaktivem Film?
Wenn man versucht hätte, das in den 80ern mit einem herkömmlichen Personal-Computer zu machen – das wäre einfach nicht möglich gewesen. Die technischen Beschränkungen von Videospielen haben eine Interaktivität […] auf diesem Level [gar nicht zugelassen]. – Björn Stockleben, Professor für Produktion Neuer Medien im Studiengang Film- und Fernsehproduktion
Im Film nur dem gestiefelten Kater sagen, wo es lang geht?
Außerdem ist es auffällig, dass es mehr interaktive Bücher und Filme für Kinder als für Erwachsene gibt. So zum Beispiel „Der gestiefelte Kater und das magische Buch“. Dabei zeigt sich, dass die Nachfrage für „Bandersnatch“ unter Erwachsenen erstaunlich groß ist. Eine Marktlücke? Möglich, es gibt aber auch einige Hürden zu nehmen. Zum Beispiel ist der Produktionsaufwand für einen solch interaktiven Film enorm. Bei „Bandersnatch“ spricht man immerhin von etwa fünf Stunden Filmmaterial.
Über interaktive Filme und die Grenze zu Videospielen spricht detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Björn Stockleben, Professor für Produktion Neuer Medien im Studiengang Film- und Fernsehproduktion an der Filmuniversität Babelsberg.
Redaktion: Helene Mardicke