Einfluss von Social Bots
Unter Social Bots versteht man von Computerprogrammen gesteuerte Fake-Accounts, die in den sozialen Medien automatisch Inhalte teilen, liken oder kommentieren. Diese sollen sich laut diversen wissenschaftlichen Studien tausendfach in den sozialen Medien tummeln und dort die politische Willensbildung beeinflussen.
So sollen diese Meinungs-Roboter zumindest teilweise für die Wahlerfolge Donald Trumps oder der AfD verantwortlich sein. Regelmäßig wird nun vor wichtigen Wahlen vor der Beeinflussung durch solche Bots gewarnt. Seit Jahren mahnen aber auch Politologen und Medienwissenschaftler, dieses Phänomen nicht zu überschätzen.
Mangelhafte Studien?
Inwiefern Bots die politische Willensbildung tatsächlich beeinflussen, ist schwer zu sagen. Zwar gibt es zahlreiche wissenschaftliche Studien, die Aktivitäten von Social Bots nachgewiesen haben sollen, – eine Studie der Uni Zürich und der FU Berlin geht etwa davon aus, dass etwa neun bis 15 Prozent aller Twitter-Accounts eigentlich Bots sind – doch die Validität dieser Studien ist unter Experten umstritten.
Dieses Social-Bot-Forschungsfeld ist extrem neu und extrem interdisziplinär. Man braucht da Soziologie, Politikwissenschaften, Psychologie und dann eine Menge technische Fähigkeiten. Und weil es ein neues Forschungsfeld ist, werden da, glaube ich, noch ganz viele Fehler gemacht. – Michael Kreil, Datenjournalist
Über das Phänomen Social Bots spricht detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit dem Datenjournalisten Michael Kreil. Er unterstellt der Social-Bot-Forschung erhebliche Mängel und hält die Gefahr von Social Bots generell für überschätzt.
Redaktion: Yannic Köhler