Urheberrechtsreform: Was möchte die EU eigentlich?
Mit dem Kompromiss zur Reform des Urheberrechts wird großen Internetplattformen, wie Google, Facebook und Youtube mehr Verantwortung übertragen. Zukünftig haften nicht mehr die Nutzer, sondern die großen Online-Techkonzerne. Die EU erhofft sich, dass man keine geschützten Inhalte ohne Erlaubnis teilen kann.
Wenn Plattformen ein solches Model anbietet, wo jeder hochladen kann, was er will, dann müsst ihr auch Verantwortung dafür übernehmen, die Werke zu lizenzieren und die Rechteinhaber fair zu vergüten. – Axel Voss, Abgeordneter des EU-Parlaments
Daher müssen diese nun Methoden entwickeln, um diese Auflagen der Europäischen Union zu erfüllen.
Was sind die Risiken?
Kleine Plattformen, die jünger als drei Jahre alt sind, weniger als fünf Millionen Nutzer haben oder keinen Jahresumsatz von mehr als zehn Millionen Euro haben, sind von der Verpflichtung ausgenommen.
Jedoch befürchten viele Nutzer der großen Plattformen eine Einschränkung ihrer Meinungsfreiheit. Es gibt auch noch keine zuverlässige Technologie, welche eindeutig entscheiden kann, was gelöscht werden muss. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Überprüfung der hochgeladenen Inhalte bei den Plattformen liegt. Es gibt also keine Möglichkeit diese zu überprüfen.
Bis zu den ersten Auswirkungen des neuen Gesetzes vergehen aber noch mindestens zwei Jahre. Über die europäische Reform des Urheberrechts und mögliche Upload-Filter hat detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit Axel Voss gesprochen. Er ist EU-Abgeordneter und Mitinitiator der Urheberrechtsreform.
Redaktion: Jonathan Deupmann