Ein Büro – ein Ort, sich mit Kollegen auszutauschen, ist für Constanze Kurz wichtig. Die promovierte Informatikerin arbeitet als Redakteurin bei netzpolitik.org. Der Job als Sprecherin des Hacker-Vereins Chaos Computer Club ist für sie ein Ehrenamt. Das Hacken selbst ein Hobby, dem sie in den späteren Abendstunden nachgeht.
Übersteigerte Hoffnungen in die Corona-App
Sowohl in ihrem Beruf als auch privat beschäftigt sie sich aber mit Corona und der geplanten App. Auch wenn Constanze Kurz die Hoffnungen hinsichtlich der viel besprochenen Corona-App als übersteigert empfindet, würde sie diese aus Gründen der Solidarität nutzen. Vorausgesetzt, die App erfüllt bestimmte Kriterien wie zum Beispiel Transparenz, Anonymität, Freiwilligkeit oder Diskriminierungsfreiheit. Um dies prüfen zu können, muss die App Open Source und damit der Code für jeden einsehbar sein. Insgesamt hat der CCC zehn Prüfsteine formuliert.
Kurz ist froh, dass die App wie auch die Freiheitseinschränkungen in Deutschland offen diskutiert werden. Denn so wie der 11. September oder die Finanzkrise von 2008 löse auch Corona Traumata aus.
Technik – kein Mittel gegen Fake News
Auch das Thema Fake News, das in Zeiten von Corona eine neue Dimension erfährt, beschäftigt Kurz sehr. Doch auch wenn sich viele Menschen wünschen, die Sichtbarkeit für Lügengeschichten und Verschwörungstheorien im Netz zu reduzieren, glaubt sie nicht an eine algorithmische Lösung. Man komme nicht darum herum, Menschen aufzuklären. Denn Wegfiltern bedeutet auch immer Inhalte zu unterdrücken, die bedeutsam sein könnten.
Über ihre Arbeit, das Home Office und die Corona-App spricht Moderatorin Melanie Stein mit Constanze Kurz in der neuen Folge von „Allein zu Haus“.