Smartphones, Tablets und Konsolen – nicht nur fast jeder Erwachsene, auch viele Kinder können sich ein Leben ohne all die technischen Spielereien kaum noch vorstellen. Oft wissen sie sogar besser als die Erwachsenen Bescheid, was im Internet vom Blog-Beitrag bis zum Youtube-Video angesagt ist.
So wichtig die sogenannte „Medienkompetenz“ für Kinder und Jugendlich ist, sie kann auch gefährlich werden. Denn die Gefahren im Netz sind genauso zahlreich wie die Möglichkeiten, die es bietet.
Erst offline, dann online
Kinder sollten daher zuerst offline mit den vielfältigen digitalen Angeboten in Berührung kommen. Das heißt: Eltern sollten ihre Kinder beim Entdecken unbedingt begleiten und speziell für Kinder gestaltete Online-Inhalte gemeinsam mit ihnen nutzen.
Wir haben in Deutschland eine ganze Menge spannender Seiten, die für Kinder gemacht sind und die sie nicht mit problematischen Inhalten konfrontieren. – Birgit Kimmel, Expertin der Landeszentrale für Medien und Kommunikation in Rheinland-Pfalz.
Technik als Helfer
Für Eltern, die dem Nachwuchs beim Surfen nicht permanent über die Schulter schauen können oder wollen, gibt es auch einige technische Möglichkeiten, um den Ausflug ins Internet sicherer zu gestalten. Neben Nutzerprofilen mit speziellen Jugendschutz-Funktionen gibt es auch Browser mit Positiv- oder Negativ-Listen, Filtersoftware oder spezielle Suchmaschinen für Kinder.
Was wir in der Praxis wissen, ist, dass unsere Kinder schon Ende der Grundschule fordern, mit bestimmten Diensten auch alleine umgehen zu können. – Birgit Kimmel
Mit zunehmendem Alter kann die Kontrolle der Internetnutzung jedoch immer schwieriger werden. Jugendliche wissen oft genau, wie einfach Kindersicherungen umgangen werden können. Außerdem ist der Wunsch nach Selbstständigkeit im Netz sehr groß. Daher empfehlen Experten das „offene“ Internet gemeinsam mit den Jugendlichen zu erforschen und konkrete Absprachen zu treffen.
Netzwerk der Extreme
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen können Kinder und Jugendliche schnell mit gefährdenden Inhalten in Berührung kommen. Den perfekten Schutz gibt es nicht. Die beste Möglichkeit, um Gefahren abzuwenden und Erlebtes zu verarbeiten, ist auch hier Kommunikation. Zahlreiche Beratungsangebote bieten dabei sowohl den Kindern als auch ihren Eltern Hilfe an.
Wie Eltern ihre Kinder im Netz schützen und auf den sicheren Umgang mit digitalen Inhalten vorbereiten können, darüber hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Birgit Kimmel gesprochen. Sie ist Mitarbeiterin der Landeszentrale für Medien und Kommunikation in Rheinland-Pfalz.
Redaktion: Matthias Stiebing