Ohne Vorankündigung haben Audio-Liebhaber ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk bekommen: Denn nach 14 Monaten Wartezeit ist die weltweit erfolgreiche Podcast-Serie Serial in ihre zweite Staffel gestartet.
Serial – Durchbruch für Podcasts
Podcasts gibt es nicht erst seit dem Sensationserfolg. Aber die erste Serial-Staffel hat dem Podcast im Herbst 2014 zum weltweiten Durchbruch und aus der Nische in den Mainstream verholfen. Der Medienhype um Serial hat viele Menschen zum ersten Mal in die Podcast-Apps auf ihrem Smartphone gelockt und viel auch über die letzte Serial-Folge hinaus für Audio-Inhalte begeistert.
Der Erfolg von Staffel 1
Das Team um Reporterin Sarah Koenig hat es verstanden, der Geschichte eines Teenager-Mords aus dem Jahr 1999 über zwölf Episoden mit viel Spannung und Dramatik nachzuspüren. Statt die fertigen Rechercheergebnisse präsentiert zu bekommen, begleiteten die Serial-Hörer, Episode für Episode, Sarah Koenig bei ihren Nachforschungen. Sie sind dabei, wenn die Journalistin nachspürt, nachfragt und vor dem Mikrofon laut über neue Erkenntnisse nachdenkt. Die Journalistin wird dabei zur Beinahe-Protagonistin – was nicht ohne Kritik blieb. Serial ist der erste Ableger der erfolgreichen US-Radioproduktion This American Life und setzt den Fokus ebenso auf eine Mischung aus Unterhaltung und Recherche.
Staffel 2: Afghanistan-Krieg statt Teenager-Mord
Nach dem Hype und einer Auszeichnung der ersten Staffel mit dem Peabody-Award – dem Oscar des Rundfunks – sind die Erwartungen an die Fortsetzung beinahe astronomisch hoch. Das Team von Serial hat sich thematisch selbst ambitionierte Ziele gesetzt: Statt um einen 15 Jahre zurückliegenden, relativ unbekannten Teenager-Mord geht es in der zweiten Staffel um ein aktuelles und politisches Thema.
The new season of #Serial, focusing on Sgt. Bowe Bergdahl, is here https://t.co/mGzzkAZcE1 pic.twitter.com/k2m2I1dIEy — The New York Times (@nytimes) 10. Dezember 2015
Der US-Soldat Bowe Bergdahl ist 2009 in Afghanistan von Kämpfern der Taliban gefangen genommen worden. Erst nach fünf Jahren konnte er im Austausch gegen fünf Guanatanamo-Häftlinge in die USA zurückkehren.
Doch mit der Rettung endet seine Geschichte nicht: Bergdahl hat damals seinen Posten auf eigene Faust verlassen, ihm wird Fahnenflucht vorgeworfen. Dem Rückkehrer droht deswegen lebenslange Haft. Warum der Soldat trotz aller möglichen Konsequenzen floh, will Serial in der zweiten Staffel aufdecken.
Hi again https://t.co/Z6ywel9wqV pic.twitter.com/wGOrsqFTQO
— Serial (@serial) 10. Dezember 2015
Über den Hype um die erste Staffel von Serial und den Inhalt der Fortsetzung hat detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf mit Redakteur Sandro Schroeder gesprochen.