Die unsichtbare Cyberwaffe
Es war nicht einfach, auf die Spuren des Super-Virus Regin zu kommen: Mehrere Jahre versuchten Sicherheitsforscher, die Geheimnisse des ausgeklügelten Virus zu entschlüsseln, der sich beinahe unsichtbar über 19 Staaten hinweg verbreitet hat. Der Antivirenhersteller Symantec veröffentlichte am 23. November 2014 erste Details auf seinem Blog. Von der Komplexität und Macht des neuen Virus sind selbst die Experten überrascht. Regin sei so aufwendig programmiert, dass vermutlich ein Staat dahinter stecke.
„Mega-Spion“ und „Super-Spyware“
Der neu entdeckte Virus Regin wird nur mit Superlativen in Verbindung gebracht. Viele Vermutungen werden darüber angestellt, wer die Software entwickelt hat und mit welchem Ziel. Im Augenblick geht man von der NSA oder dem britischen Geheimdienst GCHQ aus. Kaspersky, F-Secure und Fox IT haben mittlerweile weitere Details zu dem ausgeklügelten Überwachungswerkzeug veröffentlicht.
Seit fünf Jahren im Einsatz
Regin wurde bereits seit 2009 für Regierungs- und Wirtschaftsspionage genutzt. Fluggesellschaften, Forschungseinrichtungen sowie die Energiebranche und das Hotelgewerbe sind betroffen. Unter Anderem wurden die Europäische Kommission und der belgische Mobilfunkanbieter Belgacom zum Opfer des Virus.
Doch auch Privatpersonen und kleinere Unternehmen wurden angegriffen. Es ist davon auszugehen, dass das Schadprogramm auch nach seiner Entdeckung aktiv bleibt.
Wie groß die Macht von Regin ist und welche Gefahren die Software auch für den Einzelnen bedeuten, erklärt Dr. Sandro Gaycken, Technik- und Sicherheitsforscher an der Freien Universität Berlin, im Interview mit Moderator Alexander Hertel.
Aufgespürt: Symantec im Interview
Der Antivirenhersteller Symantec war daran beteiligt, Regin zu enttarnen. Wie sich die Regin-Entdeckung also aus Sicht der Virenbekämpfer darstellt, haben wir dort nachgefragt.
Candid Wüest stand uns hierfür Rede und Antwort. Er ist Sicherheits- und Virenforscher bei Symantec.
Redaktion: Luisa Sancelean