Schloss Ettersburg bei Weimar ist berühmt als Zentrum der Weimarer Klassik. Vor allem Johann Wolfgang Goethe oder Christoph Martin Wieland sollen ihre Besuche im Schloss genossen haben. Die hatten allerdings noch nicht das Problem, ihre Manuskripte per Mail wegschicken zu müssen. Sonst wären sie wahrscheinlich auch irgendwann verzweifelt.
Denn laut eines Vergleichsportals liegt Weimar in Sachen Breitband-Internet gerade einmal auf Platz 84. Damit ist die Stadt aber nicht die schlechteste in Thüringen. Eisenach und Suhl liegen noch dahinter.
Woran liegt es?
Denn in Thüringen treffen gleich mehrere Probleme zusammen. Zum einen ist die Lage in Ostdeutschland allgemein nicht die beste. Lediglich Schwerin hat es gerade noch so unter die Top 20 geschafft. In Thüringen konnte nur Jena relativ gut abschneiden. Danach kommt über weite Strecken nichts mehr.
Und dabei geht es in dem Vergleich ausschließlich um größere Städte. Im ländlichen Raum Thüringens lässt sich überhaupt noch nicht wirklich von Breitband-Internet sprechen. Die Probleme sind zum einen fehlende Infrastruktur, die erst gebaut werden muss. Aber auch die Bereitschaft von Telekommunikationsunternehmen, in kleinere Gemeinden und Regionen zu investieren. Die Gemeinden sind meist auf sich selbst angewiesen. Zusätzlich ist die Bürokratie bei Fördermittelanträgen des Bundes beschwerlich.
Wir haben bereits über die Wasserleitung des zwanzigsten Jahrhunderts gesprochen. Denn mittlerweile gibt es zwar noch keinen Anschlusszwang, aber schon ein Anschlussgebot. – Rainer Otto, privater Berater für ökologische Nachhaltigkeit und Organisator des mitteldeutschen Energiegesprächs
Breitbandgespräch soll helfen
Um Möglichkeiten und Perspektiven bieten zu können, wurde in Erfurt bereits zum achten Mal ein Breitbandgipfel veranstaltet. Allerdings ist diese Veranstaltung eher exklusiv und nicht öffentlich. Aus diesem Grund versuchen Unternehmer wie Rainer Otto, mithilfe eigener Podiumsdiskussionen, wie dem Breitbandgespräch in Weimar, aufzuklären und Lösungsansätze zu finden. Diese Veranstaltung ist auch für Besucher geeignet, die keine fachlichen Kenntnisse aus dem Breitband-Bereich haben.
detektor.fm-Redakteur Merten Waage hat das Breitbandgespräch in Weimar besucht:
Die Podiumsdiskussion zum Nachhören: