Sprachassistenten wissen wenig über die Kirche
Wenn man Alexa nach der aktuellen Wetterlage, dem nächsten Supermarkt oder den Öffnungszeiten vom Kino um die Ecke fragt, weiß der Sprachassistent in der Regel gut Bescheid. Bei Fragen rund um die Kirche, etwa wann in der Nähe der nächste Gottesdienst stattfindet, sieht das schon nicht mehr ganz so gut aus. Denn obwohl Sprachassistenten wie Alexa oder Siri für viele Menschen mittlerweile zum Alltag gehören, ist die Kirche dort nur dürftig präsent.
Kirche soll digital besser erreichbar sein
Das soll sich in Zukunft allerdings ändern. Der sogenannte evangelische „Medienbischof“ Volker Jung hat auf dem Kirchentag in Dortmund gefordert, die Kirche digital besser aufzustellen und auch über Sprachassistenten besser erreichbar zu machen.
Als Vorbild nennt Jung die anglikanische Kirche in Großbritannien. Hier werden Sprachassistenten schon seit Längerem in den kirchlichen und religiösen Alltag eingebunden. Etwa können Alexa und Co. dort nicht nur Informationen rund um die Kirche abrufen, sondern sind auch in der Lage, die zehn Gebote, das Vaterunser oder verschiedene Gebete aufzusagen.
Pilotprojekt im Rheinland gestartet
Die evangelische Kirche im Rheinland hat im März ein Pilotprojekt gestartet. Dabei sollen umfassende Informationen über die Kirchen der Gemeinde gesammelt und strukturiert werden, damit die dann von Sprachassistenten genutzt werden können.
Wir wollen ja als Kirche da sein, wo Menschen sind. Und wenn Menschen verstärkt Sprachassistenten nutzen, wäre es sträflich zu sagen, wir wollen dort nicht präsent sein. – Ralf Peter Reimann, Internetbeauftragter der evangelischen Kirche im Rheinland
Über das Pilotprojekt im Rheinland, das Kirche und Alexa zusammenbringen soll, spricht detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit Ralf Peter Reimann. Er ist Internetbeauftragter der evangelischen Kirche im Rheinland.
Redaktion: Yannic Köhler