Sprung ins Netz
In Deutschland wird immer weniger linear Fernsehen geschaut. Zumindest unter den 14- bis 49-Jährigen. Im Gegensatz dazu gewinnen die großen Streaming-Anbieter immer mehr Kunden – und sind damit eine echte Gefahr für die klassischen TV-Sender. Die haben es in den letzten Jahren nämlich noch nicht geschafft, ihr Programm so ins Netz zu verlagern, dass gerade junge Leute wieder mehr einschalten.
Die Lücke, die sich im Streamingangebot noch auftut, sagen wir mal: Dokumentationen, Unterhaltung, Gameshows, Informationen und so weiter. Das sind sicherlich Genres, die könnten deutsche Anbieter noch besetzen. – Thomas Lückerath, Medienmagazin dwdl.de
Lokales Streaming
Aus Sicht der deutschen Fernsehsender soll sich das ändern. Die beiden großen privaten TV-Konzerne ProSiebenSat.1 Media und RTL planen deshalb eine Streaming-Offensive. Dafür wollen sie ihre bestehenden Streaming-Plattformen deutlich ausbauen. Dort sollen dann auch Eigenproduktionen laufen, die im linearen TV-Programm nicht zu sehen sind. Und zwar gerade auch solche, die mit einem lokalen Profil aufwarten.
Was wir bei den bisherigen Anbietern wenig sehen, ist Content aus Deutschland. Also deutsche Protagonisten, deutsche Lebenswirklichkeit, deutsche Themen. Und bei so einer lokalen Verankerung sehen sich die deutschen Sender in der Pole-Position. – Thomas Lückerath
Was die deutschen TV-Konzerne genau planen und ob das Erfolg haben kann, hat detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit Thomas Lückerath besprochen. Er ist Chefredakteuer des Medienmagazin dwdl.de.