Die Technologie ist erst einmal neutral. Mithilfe eines „virtuellen privaten Netzwerks“ VPN kann man einen Umweg nehmen, um ins Internet zu gehen. Doch VPNs sind in den Augen autoritärer Regime unrechtmäßige Zensurverhinderer. Denn über den Umweg können die Menschen in diesen Ländern auf Netzinhalte zugreifen, die ihren Regierungen nicht genehm sind.
VPN-Apps in China gelöscht
Apple hat nun dem Druck der chinesischen Regierung nachgegeben und VPN-Apps im chinesischen App-Store gelöscht. Für viele eine enttäuschende Entscheidung des Techriesen.
In Russland hat das Parlament ein Gesetz verabschiedet, das Software verbietet, die den Zugriff auf verbotene Inhalte ermöglicht. „Verboten“ heißt in diesem Fall: von der Regierung unerwünscht.
Mit genug technischem Sachverstand kann man solche Sperren immer noch umgehen, aber es wird wieder ein kleines Stückchen schwieriger. Das technologische Katz-und-Maus-Spiel um die Informations- und Meinungsfreiheit geht weiter.
VPN-Einsatz auch in freiheitlichen Ländern sinnvoll
Nicht nur in Ländern, in denen der Zugang zum Internet stark eingeschränkt ist, ist ein VPN sinnvoll. Ein solcher Dienst kann auch die Daten der Nutzerinnen und Nutzer in Deutschland vor neugierigen Blicken schützen.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser plädiert Wired-Redakteur Karsten Lemm für den Einsatz von VPNs im digitalen Alltag.