Huawei und der Notstand
Am vergangenen Freitag hat US-Präsident Donald Trump den Notstand ausgerufen. Zwar nicht, um seine Mauer zu bauen, aber aussperren will er trotzdem jemanden. Nämlich das chinesische Telekommunikationsunternehmen Huawei aus dem US-amerikanischen Markt. Wer weiter sicherheitsrelevante Technik an das Unternehmen liefern will, braucht eine Genehmigung der Regierung. Google reagierte und schließt Smartphones von Huawei und Honor von Android-Updates aus. Auch in den Playstore, wo die meisten Nutzer ihre Apps runterladen, sollen die künftig produzierten Smartphones nicht mehr kommen.
Konsequenzen der Spionagevorwürfe
Die US-Regierung wirft dem Telekommunikationsausrüster vor, für China zu spionieren. Den Verdacht gibt es schon länger. Allerdings ist der Nachweis bislang ausgeblieben:
Dass bei den Geräten besondere Schnittstellen, besondere Lücken drin wären, die von chinesischen Geheimdiensten und Behörden ausgenutzt würden, das ließ sich bislang nicht beweisen. – Jürgen Kuri, heise online
Weil Huawei ein wichtiger Lieferant für den Ausbau der 5G-Netze ist, sehen sowohl die amerikanische als auch die europäische Mobilfunkbranche die Entwicklung kritisch. Und auch die Endkunden könnten Probleme bei der Sicherheit bekommen. Denn die chinesischen Geräte sind mittlerweile auch im europäischem Markt beliebt. Aktuell kommen die Nutzer zwar noch in den Playstore. Sollte Google aber Huawei- und Honor-Smartphones dauerhaft von Updates ausschließen, könnte das langfristig Nachteile für die Nutzer bedeuten.
Was bedeutet der Bann für die Mobilfunknetze? Wie reagiert Huawei? Und womit müssen Kunden rechnen, die ein Smartphone des chinesischen Herstellers gekauft haben? Diese Fragen klären Jürgen Kuri von heise online und detektor.fm-Moderator Christian Erll im Gespräch.