RoboCup: mit anderen messen
Wer Videos von humanoiden, also Menschen-ähnlichen Roboter sieht, kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie solche Roboter im Jahr 2050 eine menschliche Fußballmannschaft besiegen sollten. Beim RoboCup aber wird der Ernstfall geprobt: unterschiedliche Gruppen treten im Roboter-Fußball gegeneinander an. Seit 1997 findet sie schon statt.
Werfen, statt schießen
Zurzeit sind die Roboter des RoboCups noch weit davon entfernt, wirklich Fußball zu spielen. Sie fallen öfter mal um oder sind schlicht zu langsam. Da ist der Mensch dem Roboter schlicht überlegen.
Wenn man sich anschaut, was im menschlichen Körper passiert, wenn wir vom gehen ins Sprinten wechseln, welche Sehnen und Muskeln da bewegt werden, was für ein hoch komplexer Vorgang das ist – dann kann man sich vorstellen, was für eine Herausforderung es ist, das mechanisch nachzubauen. – Jürgen Kuri, heise online
Schießen, passen oder Einwürfe für sich genommen funktionieren teilweise schon ganz gut. Beim Fußball kommt es jedoch nicht nur darauf an, dass ein einzelner Roboter eine bestimmte, vorgeplante Aktion ausführt, sondern mit Mitspielern und Gegner interagiert. Und das sieht dann so aus:
Und andere Sportarten?
Ganz anders sieht das zum Beispiel beim Tischtennis aus. Hier gibt es wesentlich weniger Variablen, der Ablauf für eine KI gut erfassbar. Anders im Fußball, das Zusammenspiel macht den Entwicklern noch Probleme. Die Uni Bonn konnte das Finale auch deshalb für sich entscheiden, weil in der ersten Halbzeit die Sonne durch ein Fenster schien – und das beeinträchtigte die Sensoren der Roboter. Ähnlich wie beim Menschen.
Ob 2050 eine Roboter-Fußball-Mannschaft ein menschliches Team schlagen kann, oder ob die Entwicklung doch eine andere sein wird, das erklärt Jürgen Kuri von heise online im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Nico van Capelle.