Ein Dokument ausdrucken, aber es geht nicht. Das kennt man. Der Drucker spinnt, das Papier ist verbraucht, die Patrone ist vertrocknet. Wenn es sich aber um ein .wwf-Dokument handelt, ist der Grund ein anderer: Diese Dokumente lassen sich gar nicht erst ausdrucken.
Der WWF (World Wide Fund for Nature) hat das Dateiformat im Dezember 2009 in Kooperation mit der Werbeagentur Jung von Matt entwickelt. Diese ist unter anderem für die viralen Werbeclips „Supergeil“ und „#Heimkommen“ bekannt.
Kampf dem Papiermüll
Unter dem Slogan „Save as WWF – Save a Tree“ wirbt die Organisation für das gleichnamige Dokument. Das .wwf soll dafür sorgen, das Waldsterben einzudämmen. Trotzdem ist es nicht das Allheilmittel. Es wird schließlich niemand dazu gezwungen, ein PDF auszudrucken.
Es ist so, wie wenn man abnehmen will und die Süßigkeiten ein bisschen höher ins Regal stellt. Es bringt ein bisschen was, aber wer einen richtigen Appetit auf Süßigkeiten oder Ausdrucken hat, der schafft das trotzdem. – Jörn Ehlers, WWF
Ein verpatzter Marketing-Stunt?
Seit Veröffentlichung des .wwf haben nur 60.000 Menschen den Converter heruntergeladen. Das sind gerade einmal 12.000 Nutzer pro Jahr. Damit wird das neue Dateiformat dem PDF wohl nicht den Rang ablaufen. Trotzdem war die Aktion für den WWF kein Verlust. Sie hat die Organisation nämlich gar nichts gekostet:
Wir haben dafür überhaupt kein Geld in die Hand genommen. Das war eine Idee der Agentur. Werbeagenturen machen oft solche Kampagnen, weil sie zeigen wollen, wie kreativ sie sind. Der WWF war dafür ein guter Partner – Jörn Ehlers
Über die Frage, was die Einführung der .wwf-Datei gebracht hat und warum es immer noch wichtig ist, Papier zu sparen, hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit dem WWF-Sprecher Jörn Ehlers gesprochen.
Redaktion: Christian Eichler