„Das Internet ist für uns alle Neuland.“
Diese Worte brachten Angela Merkelvor zwei Jahren Hohn und Spott der Internetgemeinde ein. Zahllose Internet-Memes trifft sich die Kanzlerin mit Youtube-Star LeFloid zum Interview. Inbesonsere Jugendliche informieren sich über die neuen Medien. So verstärkt sie ihre Präsenz beim jungen Publikum. Eine eigene Facebook-Seite der Bundesregierung besteht jedenfalls seit einigen Monaten. Regierungssprecher Steffen Seibert macht dort mit der neuen digitalen Offensive auf sich aufmerksam. Angela Merkel ist zwar auf Facebook, jedoch nur wenig aktiv.
#NetzfragtMerkel
Die Fragen der Internetgemeinde für das Interview sind vielfältig. Neben politischen Fragen zur Ehe für alle:
https://twitter.com/Hannesk96r/status/618142231602548736
Oder der Macht der GEMA:
https://twitter.com/5FallOutSOS/status/618117554100379648
Sind natürlich auch Blödelfragen dabei:
Mach’s wie Obama
Der amerikanische Präsident hat sich Anfang des Jahres von amerikanischen Youtube-Stars im Weißen Haus interviewen lassen. Obama besticht durch seine hohe Internetpräsenz. Sein Twitter-Account hat über 60 Millionen „Follower“, er ist ständiger Gast verschiedener Late Night Shows und erreicht dadurch auch eine hohe Präsenz beim jungen Publikum.
Angela Merkel verhält sich ganz andes als der amerikanische Präsident. Eigene Interviews mit der Kanzlerin sind rar, eher hält sie Pressekonferenzen ab oder gibt kurze Statements vor dem nächsten Krisengipfel. Im Unterhaltungsfernsehen sieht man sie nur in der Wahlkampfphase. Das Interview mit dem Youtuber LeFloid könnte sie nun den Jugendlichen, die sie nur aus den Nachrichten kennen, näher bringen.
Youtube-Stars haben mehrere Millionen Abonnenten
LeFloid, mit bürgerlichem Namen Florian Mundt, wurde bereits mit dem Grimme Online Award 2014 ausgezeichnet. Sein Kanal hat aktuell 2,6 Millionen Abonnenten und ist vor allem durch sein Format „Le News“ bekannt. Hier stellt er aktuelle Nachrichten zusammen und kommentiert sie.
Das Interview läuft heute ab 19 Uhr auf dem Kanal von LeFloid. Über den Sinn und Unsinn dieses Interviews mit der Kanzlerin hat detektor.fm-Moderatorin Karolin Dröhe mit Hendrik Zörner vom Deutschen Journalisten-Verband gesprochen.
Redaktion: Natalie Schorr