Twitter wehrt sich mit „Giftpille“ gegen Übernahmepläne
Elon Musk will den Kurznachrichtendienst Twitter übernehmen. Schon jetzt hält der Tech-Milliardär neun Prozent der Unternehmensanteile und ist damit der größte Aktionär bei Twitter. Mit 46,5 Milliarden Dollar will er das Unternehmen nun kaufen. Doch Twitter will eine Übernahme verhindern. Um es Musk schwer zu machen, weitere Aktien zu kaufen, hat der Verwaltungsrat von Twitter nun ein Regulierungsverfahren beschlossen – die sogenannte Giftpille: Sollte Musk mehr als 15 Prozent der Anteile kaufen, will das Unternehmen anderen Shareholdern die Chance geben, zusätzliche Aktien günstiger zu bekommen. Dadurch würde für Neuinvestorinnen und -investoren der Preis der Twitter-Aktie steigen.
Kritiker befürchten mehr Hass auf Twitter
Der reichste Mann der Welt sagt selbst, es gehe ihm bei der Übernahme von Twitter nicht in erster Linie ums Geld. Es fehle die Meinungsfreiheit auf Twitter, beklagt der Mann, der selbst schon lange auf der Plattform aktiv ist. Durch seine Übernahme wolle er es Twitter ermöglichen, das volle Potenzial an Meinungsfreiheit auszuschöpfen. In seinen Tweets hatte Musk angekündigt, das Unternehmen von der Börse nehmen zu wollen. Dadurch würde Twitter unabhängiger werden von Profitzwängen. Kritische Stimmen befürchten aber, die Übernahme durch Musk könnte dazu führen, dass auf der Plattform weniger streng gegen Hatespeech vorgegangen würde.
Was genau hat der Tech-Milliardär Elon Musk mit Twitter vor und was bedeuten seine Pläne für die Meinungsfreiheit auf Twitter? Darüber hat detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta mit Guido Berger gesprochen. Er leitet die Digital-Redaktion beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF.