Der digitale Blackout: Ein realistisches Szenario?
Das Internet wurde in den 1960er-Jahren entwickelt, und zwar unter anderem bei dem US-Rüstungsunternehmen „Bolt Beranek and Newman“. Mitten im kalten Krieg sollte diese Technologie sogar einen Atomangriff überstehen. Deshalb ist das Internet wie ein Netz aufgebaut. Fällt ein bestimmter Knotenpunkt aus, übernehmen andere. Der globale digitale Blackout ist also tatsächlich gar nicht möglich.
Allerdings gäbe es Szenarien, in denen einzelne große Knoten ausfallen. Aber selbst dann würde nicht weltweit oder auch nur in einem bestimmten Land das Netz ausfallen. Stattdessen würde alles etwas langsamer werden, weil die Datenpakete einen anderen Weg nehmen müssten.
Was wäre wenn?
Würde das Internet im ganzen Land ausfallen, hätte das Folgen, die gar nicht abzusehen sind. Die gesamte Kommunikation würde zusammenbrechen, Lieferketten würden unterbrochen und viele Unternehmen innerhalb kürzester Zeit zusammenbrechen. Außerdem könnten Menschen die akut Hilfe brauchen, diese gar nicht anfordern.
Wie realistisch ist ein nationaler digitaler Blackout? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Esther Stephan mit Thomas King. Er ist Manager bei einem der größten Internetknotenpunkte weltweit, dem DE-CIX in Frankfurt am Main. Außerdem spricht sie mit Frank Sauer unter anderem darüber, welche sozialen Folgen ein Ausfall des Internets hätte. Sauer ist Professor für internationalen Politik, insbesondere Cyber-Sicherheit an der Universität der Bundeswehr in München. Könnte kritische Infrastruktur weiter gewährleistet sein? Das weiß Uwe Fischer von der Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft, die in Leipzig die Energie- und Wasserversorgung sowie den öffentlichen Nahverkehr gewährleistet.