Gesundheit wird digital
Noch befindet sie sich in der Testphase – ab Juli sollen dann alle gesetzlich Versicherten die elektronische Patientenakte nutzen können. In dieser Akte werden Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten gespeichert. In den letzten Jahren wurde als Vorbereitung für die elektronische Patientenakte ein digitales Gesundheitsnetzwerk eingerichtet, das Krankenhäuser, Arztpraxen und Apotheken miteinander vernetzt.
Die digitale Akte soll zum Beispiel verhindern, dass Menschen unnötig mehrfach untersucht werden. Patientinnen und Patienten können ihre Akte über eine App verwalten und auch selbst Dokumente hochladen, wenn sie das möchten. Denn die Nutzung der elektronischen Patientenakte ist freiwillig.
Lücken im System?
Artztpraxen, Kliniken und Apotheken werden über sogenannte Konnektoren an das Gesundheitsnetzwerk angeschlossen. Das Problem: 29 solcher Konnektoren konnten im Sommer 2020 noch problemlos gehackt werden. Datenschützer und Datenschützerinnen haben deshalb vor Sicherheitslücken im System gewarnt. Hochsensible Informationen, etwa über psychosomatische Erkrankungen oder Schwangerschaftsabbrüche, könnten in die falschen Hände geraten. Außerdem lässt sich bisher nicht festlegen, dass einzelne Ärztinnen und Ärzte nur bestimmte Dokumente und nicht die gesamte ePA einsehen können.
Christoph Saatjohann ist IT-Forscher an der FH Münster. detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta hat ihn gefragt, wie sicher die elektronische Patientenakte ist. Warum die elektronische Patientenakte nun trotz aller Bedenken eingeführt wurde, erklärt Claudia Schmidtke. Sie ist die Patientenbeauftragte der Bundesregierung.