Cybersicherheit soll verbessert werden
Hackerangriffe auf Behörden und Unternehmen sind keine Seltenheit mehr. Allein im vergangenen Jahr hat es mehr als 170 Angriffe auf kritische Infrastruktur in Deutschland gegeben. Dienstleister für Wasser- und Energieversorgung, Krankenhäuser und Banken sind digital attackiert, deren Server teilweise lahmgelegt worden. Oft wollen Kriminelle damit Geld von den Betroffenen erpressen. Um solchen Angriffen etwas entgegenzusetzen, will die Bundesregierung die sogenannte Cyber-Sicherheitsstrategie anpassen. Die neue Strategie, die bisher nur als Entwurf vorliegt, soll noch in dieser Legislaturperiode in Kraft treten.
Kritik an Hackbacks
Eine Maßnahme der neuen Strategie: Sogenannte Hackbacks sollen bei Angriffen auf digitale Infrastruktur sowohl aktiv als auch passiv Schutz bieten. So können Daten von potenziellen Angreiferinnen und Angreifern aktiv gesammelt werden, zugleich können die Systeme zum Beispiel Sicherheitslücken in den Firewalls anzeigen. Es gibt aber auch Kritik an dem Entwurf. In einem offenen Brief, den unter anderem Facebook und der Chaos Computer Club unterzeichnet haben, heißt es, die vorgeschlagenen Maßnahmen hätten wenig Aussicht darauf, die IT- und Cybersicherheit in Deutschland zu verbessern. Laut dem IT-Sicherheitsberater Manuel Atug besteht zudem die Gefahr, dass Hackbacks auch Systeme wie Krankenhäuser treffen könnten.
Über Hackbacks und den Entwurf der Cyber-Sicherheitsstrategie spricht detektor.fm-Moderator Jonas Grethel mit dem Leiter für internationale Cyber-Sicherheitspolitik Sven Herpig und dem IT-Sicherheitsberater Manuel Atug.