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Foto: M. Schuppich/ shutterstock
Bild: M. Schuppich | Shutterstock

Ach, Mensch! Lisa Suckert über Zukunftsvorstellungen

Wozu brauchen wir Zukunftsvorstellungen?

Pläne, To-do-Listen, Utopien, Dystopien, Visionen, Hoffnungen und Wünsche, Prognosen – all das sind Zukunftsvorstellungen. Warum sind wir so fasziniert von der Zukunft? Lisa Suckert weiß mehr dazu – und das, im Hier und Jetzt.

„Mut zur Zukunft!“, sagte der ehemalige Bundeskanzlers Helmut Schmidt 1980 in seiner dritten Regierungserklärung. Angela Merkel trifft im Europaparlament in Brüssel im Jahr 2020 folgende Aussage: „Ich glaube an Europa. Ich bin überzeugt von Europa – nicht nur als Erbe der Vergangenheit sondern als Hoffnung und Vision für die Zukunft.“ Und US-Präsident Abraham Lincoln erklärte bereits im 19. Jahrhundert: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“

Diese Aussagen von Politikerinnen und Politikern haben alle eins gemeinsam: den Blick in die Zukunft. Wenn wir uns politische Statements, Debatten oder Erklärungen nach Gipfeltreffen anschauen, treffen wir immer wieder auf den Begriff der Zukunft. Aber warum orientieren wir uns immer wieder an etwas, das es noch gar nicht gibt?

Zukunftsvorstellungen als Leitfaden

Wie Lincoln zusammenfasste, lässt sich Zukunft gestalten. Zumindest ist das „der moderne Blick auf die Zukunft“, sagt Wirtschaftssoziologin Lisa Suckert. Die Politik lenkt den Blick für uns als Kollektiv auf die Zukunft, um unserem Handeln eine Richtung und eine Bedeutung zu geben. Dadurch erhalten wir Orientierung, Koordination und Motivation. Auch wenn die Zukunft eine Fiktion ist.

Die Zukunft ist etwas Imaginiertes. Die Zukunft gibt es nur in unserer Vorstellung. Zukunft ist etwas, was es tatsächlich nicht gibt.

Lisa Suckert

Lisa Suckert AD, MPI für Gesellschaftsforschung

Die Politik macht Pläne oder Hoffnung, stellt Prognosen, setzt Ziele und formuliert Visionen. Dabei ist nicht ausschlaggebend, dass die jeweilige Zukunftsvorstellung wirklich eintritt. Aber der Weg dahin muss möglichst plausibel sein. Auch unser Wirtschaftssystem funktioniert so. Im Kapitalismus hoffen Akteurinnen und Akteure darauf, von der Zukunft zu profitieren.

Lisa Suckert ist Wirtschaftssoziologin und forscht zum Thema Zukunftsvorstellungen am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln. detektorfm-Moderatorin Aileen Wrozyna spricht mit ihr über Zukunftsvorstellungen und ihre Konsequenzen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

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