Die Care-Arbeit
Mama kümmert sich zu Hause um das Baby, Papa geht arbeiten. Für viele klingt das nach einem antiquierten Weltbild, doch die Realität sieht oft noch genau so aus. Die Verteilung der sogenannten Care-Arbeit, in diesem Kontext das Kümmern ums Kind, ist bei vielen heterosexuellen Paaren noch sehr traditionell. Der Wunsch nach Egalität ist zwar bei vielen groß, doch die Umsetzung scheitert oft an den konservativen Vorstellungen der Gesellschaft und an Ungleichheiten im Berufsleben.
Viele Mütter bleiben nach der Geburt oft länger zu Hause, während Väter schnell wieder in den Beruf zurückkehren – oder gleich gar keine Pause machen. Daraus entwickelt sich dann schnell die Dynamik, dass nicht nur die Care-Arbeit größtenteils Aufgabe der Mutter bleibt, sondern auch die Hausarbeit. Die stereotypen Geschlechterrollen setzen sich durch.
Was, wenn die Kinder älter werden?
Mit zunehmendem Alter wird der Aufwand für Care-Arbeit geringer. Dank diverser Angebote für die Kinderbetreuung und später die Schulzeit haben Eltern oft wieder mehr Zeit. Die meist angestrebte Egalität wird meist trotzdem nicht erreicht. Denn Mütter bleiben, wenn sie zurück in den Beruf gehen, oft in Teilzeit. Haushalt und Kinderbetreuung übernimmt dann auch später eher die Frau. Die Diskrepanz zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und der Realität macht das Streben nach Gleichberechtigung von Eltern zwischen Care- und Erwerbsarbeit ungemein schwierig. Studien zeigen, dass Müttern der Wiedereinstieg ins Berufsleben oft schwerer fällt als Vätern. Auch die Politik ist in der Pflicht, bessere Möglichkeiten für Paare zu schaffen.
Über die Verteilung von Care-Arbeit und Erwerbsarbeit bei heterosexuellen Paaren und wie diese Verteilung sich verändert, wenn die Kinder älter werden, spricht detektor.fm-Moderatorin Aileen Wrozyna mit Magdalena Gerum vom Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in München.