Rente oder Riester-Rente?
Für junge Menschen genießt das Thema Altersvorsorge nicht unbedingt die höchste Priorität. Dabei kann man mit ein bisschen Engagement viel Geld sparen. Doch viele Menschen sind überfordert von der großen Flut an Informationen und Angeboten. Und die sind auch oft kompliziert formuliert und für den Laien schwer verständlich.
Eine Alternative zur staatlichen Rente ist die Riester-Rente. Die ist benannt nach dem Politiker Walter Riester, der die staatlich geförderte freiwillige Altersvorsorge vorgeschlagen hatte. Seit 2002 gibt es die Riester-Rente. Dabei kann man zwischen verschiedenen Modellen mit verschiedenen Konditionen wählen. Insgesamt senkt die Riester-Rente die Steuerlast und sichert dem Verbraucher Zulagen vom Staat zu.
Das ist, glaube ich, der große Geburtsfehler der privat organisierten Riester-Rente, dass der Staat nicht auf Qualitätsmerkmale und Mindeststandards geachtet hat. – Lars Gatschke, Referent bei der Verbraucherzentrale Bundesverband
Kosten und Nutzen des Riesterns
Eine Analyse des Verbraucherzentrale Bundesverbands kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass Riestern fast immer zu teuer ist. Im Extremfall seien die Kosten dabei sogar um das Fünffache höher als der Wert. Für die Analyse werteten die Verbraucherschützer Informationsblätter verschiedener Anbieter aus.
Die zentrale Frage, die man sich als Verbraucher stellen muss, ist: Wie oft will ich mich mit Geldeinlage beschäftigen und welches Risiko will ich eingehen? – Lars Gatschke
Die 18 getesteten Produkte sind klassische Riester-Renten sowie fondsgebundene Modelle. Bei der klassischen Riester-Rente weiß der Verbraucher bereits, wie hoch seine Rente im Alter ausfallen wird. Eine Gewinnsteigerung ist jedoch nur in geringem Maße möglich. In fondsgebundenen Modellen hingegen sind die Anbieter flexibler und können dadurch den Gewinn steigern. Dafür gibt es jedoch keine Garantie.
Ob sich die Riester-Rente lohnt und welche Alternativen es gibt, darüber hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Lars Gatschke gesprochen. Er ist Referent für Finanzen beim Verbraucherzentrale Bundesverband und hat die Analyse durchgeführt.
Redaktion: Lara-Lena Gödde