Wie gut lässt es sich eigentlich Fahrradfahren in Freiburg, Flensburg oder Wanne-Eickel? Das wissen vor allem die Menschen, die dort regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs sind. Sie kennen ihre Wege, meiden, wenn möglich, Gefahrenstellen und legen dementsprechend ihre Routen. Sie werden zu Experten ihrer Radfahrumgebung.
Doch ihr Wissen über Unzulänglichkeiten und Paradestrecken, über Freud und Leid des Radalltags wird in vielen Fällen nicht verknüpft. Gibt es keine starke Interessenvertretung, wird es nicht an Politik und Planung herangetragen, manchmal scheinen sich diese auch gar nicht dafür zu interessieren. Noch schwieriger wird es, über den Tellerrand zu schauen und Vergleiche zu anderen Kommunen zu ziehen.
Fahrradklimatest seit den Achtzigerjahren
Um das sogenannte „Fahrradklima“ in deutschen Städten zu erheben und damit sowohl politischen Druck auszuüben, als auch Vergleichbarkeit herzustellen, führt der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) seit 1988 den Fahrradklimatest durch. Zunächst geschah das unregelmäßig, seit 2012 werden im Zweijahresrhythmus Daten aus ganz Deutschland erhoben.
2016 haben sich über 120.000 Bürgerinnen und Bürger aus 539 Städten daran beteiligt. Aktuell läuft der Fahrradklimatest 2018, bis zum 30.11. kann man noch unter fahrradklima-test.de daran teilnehmen. Mit dem stellvertretenden Pressesprecher des ADFC, René Filippek, haben wir darüber gesprochen, wie repräsentativ die Onlineumfrage ist, welche Wirkung sie entfalten kann und welche Städte erfahrungsgemäß gut abschneiden.