DDR-Technik
Blitz, Diamant oder Mifa – das sind Begriffe mit denen Radfahrer, die in der DDR aufgewachsen sind, etwas anfangen können. Viele haben auf Blitz-Kinderrädern das Fahrradfahren gelernt und Diamant-Räder werden heute noch produziert. Bis 1990 ist die DDR-Technik zumindest für den privaten Gebrauch nicht über den Stand der 1950er Jahre hinausgekommen. Deshalb etablierte sich auch in diesem Feld in Ostdeutschland eine Do-it-yourself-Mentalität.
Es entwickelte sich eine Schattenwirtschaft. Viele Leute nutzten ihre Kontakte in Westdeutschland. Im berühmten Westpaket lag dann auch schon mal ein Campagnolo-Schaltwerk drin. – Jens Klötzer, Tour-Magazin
Im Leistungssport sah das ganz anders aus. Denn die DDR-Führung wollte im internationalen Vergleich konkurrenzfähig bleiben. Doch mit der Technik, die man im eigenen Land herstellte, ging das nicht. Deshalb entwarfen hoch spezialisierte Ingenieure Bauteile für den Leistungssport. Diese Fahrrad-Teile gab es allerdings nicht im Laden zu kaufen.
Nach dem Mauerfall
Dieser Tage feiert Deutschland 27 Jahre Wiedervereinigung. Mit dem Fall der Mauer kam auch westliche Fahrradtechnik auf den ostdeutschen Markt. Konkurrenzfähig war die DDR-Technik nicht, weshalb nicht nur Fahrradenthusiasten die Neuerungen auf dem Markt begrüßten. Die Technik machte damals in wenigen Monaten einen Sprung von mehreren Jahrzehnten – doch nicht nur die Technik. Auch das Angebot vergrößerte sich schlagartig. Besonders die Mountainbikes waren in den frühen 1990er-Jahren sehr beliebt.
Gerolf Meyer hat mit TOUR-Technik-Redakteur Jens Klötzer auf die Fahrradtechnik in der DDR zurückgeschaut.