Play
Windschnittiger, als die UCI erlaubt: Immer mehr Fahrrad-Hersteller bieten Modelle eigens für den Triathlon an. Dessen Regelwerk erlaubt aerodynamischere Boliden, als beim Zeitfahren der Tour de France zugelassen sind. Foto: Triathlon-Rad „Andean“ | Diamondback.

Antritt | Klingeln bei Klötzer: Triathlon-Räder

Raumschiffe mit Kettenantrieb

Rennboliden, Raketen, Raumschiffe – aktuelle Triathlon-Räder definieren die Grenzen der Fahrrad-Aerodynamik neu. Was treibt die Fahrrad-Ingenieure dazu an? Jens Klötzer vom TOUR-Magazin erklärt die Philosophie der Hersteller und ihrer windschnittigen Triathlon-Modelle.

Antritt wird präsentiert von ROSE – die Bike-Experten


rose_logo_cyw_black_200x200

„Antritt“ präsentiert von ROSE – die Bike-Experten

Triathleten müssen zwar Schwimmen, Radfahren und Laufen gleichermaßen meistern, aber die meiste Zeit im Wettkampf verbringen sie auf dem Fahrrad. Auf der Ironman-Distanz können deswegen einige Sekundenbruchteile pro Radkilometer über Sieg oder Niederlage entscheiden. Das haben auch die Radhersteller erkannt und liefern sich nun eine Technikschlacht um das schnellste, das aerodynamischste und vielleicht auch das auffälligste Triathlon-Rad.

Triathlon-Räder: Spielwiese für Ingenieure

Bei den Ironman-Weltmeisterschaften 2016 auf Hawaii ist der Sieger Jan Frodeno auf seinem Rad im Durchschnitt über 40 km/h gefahren. Viereinhalb Stunden brauchte er für die 180 Kilometer lange Radstrecke – dagegen verbrachte er nur 48 Minuten beim Schwimmen und 2:45 Stunden beim Marathon. Die Zeiten verdeutlichen: Das Rad ist beim Triathlon die halbe Miete.

Aber nicht nur die Athletinnen und Athleten dürfen beim Triathlon-Rad alles geben, auch die Rad-Ingenieure dürfen sich hier austoben. Im Triathlon ist das Regelwerk für die Räder nämlich weniger streng als bei den Zeitfahr-Weltmeisterschaften, die durch den Weltradsportverband UCI streng reguliert werden.

Das UCI-Reglement verbietet bei der Aerodynamik vieles, was technisch längst möglich wäre. So verbietet beispielsweise die 3:1-Regel der UCI bisher besonders aerodynamische Konstruktionen am Rahmen: Jedes Bauteil darf maximal dreimal so lang wie breit sein.

Das Triathlon-Rad entfernt sich vom Zeitfahr-Rad, wie wir es von den Straßenradsportlern kennen. – Jens Klötzer, Technik-Redakteur beim TOUR-Magazin

Schmale, aber lang gezogene Rahmenrohre wie an der Sattelstütze des Diamondback „Andean“ sind damit im Straßenradsport bisher nicht erlaubt. Allerdings wägt die UCI mittlerweile eine Abschaffung dieser starren Regel ab.

Erlaubt ist, was aerodynamisch ist

Deswegen werden die Grenzen der Fahrrad-Aerodynamik derzeit vor allem bei den Triathlon-Rädern ausgelotet. Das enge Regel-Korsett der UCI entfällt, dadurch sind die extrem langen Rahmenformen und sogar aerodynamische Verkleidungen erlaubt, die kein tragender Teil des Rahmens sind.

Die Rahmen bekommen ganz organische Formen. Man versucht, den Luftstrom möglichst genau und glatt zu lenken. – Jens Klötzer

Bei den Ironman-Weltmeisterschaften waren deshalb auch einige Räder zu sehen, die bei der Aerodynamik ganz radikale Wege gehen. Weggelassene Sitz- oder Unterrohre sollen die Aerodynamik verbessern, bleiben allerdings nur den Triathleten erlaubt.

Warum die aktuellen Triathlon-Räder gerade vor Innovationen strotzen, darüber haben die detektor.fm-Redakteure Gerolf Meyer und Sandro Schroeder mit Jens Klötzer gesprochen. Er ist Technik-Redakteur beim TOUR-Magazin.

Jens Klötzer - kann sich sowohl für die Optik als auch für die Technik der Triathlon-Räder begeistern.

kann sich sowohl für die Optik als auch für die Technik der Triathlon-Räder begeistern.
Inzwischen scheint es sich für die Hersteller zu rentieren, ein spezielles Triathlon-Rad zu bauen und zu entwickeln, weil sie auch in den entsprechenden Stückzahlen verkauft werden können – zu hohen Preisen.Jens Klötzer
Antritt | Klingeln bei Klötzer – Triathlon-Räder 09:09

Der passende Podcast mit der gesamten Ausgabe bietet den idealen Soundtrack für das Rad. Antritt ist auch bei Facebook.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen