Die Menschen müssen uns vertrauen.
Mit diesen Worten appelliert Karola Wille an die Journalisten und Medienmacher der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD). Mit dem Jahreswechsel hat die Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks den ARD-Vorsitz übernommen. Wie ihr Vorgänger Lutz Marmor (Norddeutscher Rundfunk) setzt sie auf Transparenz, aber vor allem auch auf Glaubwürdigkeit und Vertrauen.
Was macht eine ARD-Vorsitzende?
Alle zwei Jahre wechseln sich die insgesamt zehn Sendeanstalten der ARD mit der Geschäftsführung der Arbeitsgemeinschaft ab. Ausnahmen bestätigen dabei auch hier die Regel: Der bisherige Vorsitzende Lutz Marmor (NDR) übernahm das Amt für drei Jahre. Nun folgt ihm die 56-jährige Intendantin des MDR.
In ihrer kommenden Amtszeit muss Karola Wille nicht nur den gemeinsamen Jugendkanal von ARD und ZDF auf Kurs bringen, sondern auch das Image der insgesamt häufig angestaubt wirkenden ARD auf Vordermann bringen. Denn die Möglichkeiten, die das Internet bietet, werden von den einzelnen Sendeanstalten nur selten ausgeschöpft.
Wille als Impulsgeberin
So sieht Karola Wille ARD-Vorsitzende nicht als Konzerngeschäftsführer, sondern vor allem Impulsgeber an. Das will auch sie sein, weshalb sie sich drei Themen als Leitgedanken für die kommenden zwei Jahre gesetzt hat. Der wichtigste Punkt: Glaubwürdigkeit und Dialog. Dazu würden für sie vor allem Transparenz im journalististischen Handeln und eine Fehlerkultur gehören:
Das heißt, dass normal ist, wenn man Fehler macht: dazu stehen, korrigieren, klarmachen und wieder Qualität anbieten.“ – Karola Wille, ARD-Vorsitzende.
Wie die neue ARD-Vorsitzende Glaubwürdigkeit schaffen und Vertrauen gewinnen will, darüber hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Redakteurin Marie-Kristin Landes gesprochen.
Redaktion: Marie-Kristin Landes