Armenische Mafia: Organisiertes Verbrechen
Damit hat die Erfurter Polizei nicht gerechnet: Bei einer Schießerei im Juli vergangenen Jahres sind zwei Menschen verletzt worden. Beide sind vermutlich in Machenschaften der armenischen Mafia verwickelt. Seit ungefähr zehn Jahren organisieren sich in Deutschland Jugendliche mit armenischem Migrationshintergrund in Straßengangs. Mittlerweile entstehen aus den Gruppen in Erfurt Organisationen mit Verbindungen nach Leipzig und Jena.
Wir haben Prostitution und Drogenkriminalität und damit einher geht ja auch immer eine Gewaltkriminalität. – Axel Hemmerling, MDR Thüringen
Eine Gefahr für die Bürger?
Die bekannteste armenische Bande in Erfurt nennt sich „United Tribuns“ und hält enge Kontakte zu den „Hells Angels“. Sie kontrolliert offenbar Teile des Erfurter Rotlichtmileus und ist in den Drogenhandel verwickelt. Die „United Tribuns“ organisieren sich in straffen Hierarchien unter einem Präsidenten.
Die Schießerei im Juli letzten Jahres hat gezeigt, zu welcher Gewalt diese Clans fähig sind. Wenn man dem BKA glauben darf, koordinieren sie Laubeneinbrüche, Wohnungseinbrüche, alles, was so an Kleinkriminalität existiert. – Axel Hemmerling, MDR Thüringen
Nach dem Schusswechsel wurden zehn Männer festgenommen. Sie befolgen das Schweigegelübde der Mafia: Keiner von ihnen hat bis heute eine Aussage getroffen.
Über die armenische Mafia in Erfurt hat detektor.fm-Moderator Gösta Neumann mit Axel Hemmerling gesprochen. Er arbeitet für das MDR-Landesfunkhaus in Thüringen.
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