Asylbewerber: Arbeit immer noch schwer möglich
Der Zugang zum Arbeitsmarkt für Flüchtlinge ist im letzten Jahr zwar erleichtert worden, ist aber immer noch sehr kompliziert. Asylbewerber und Gedultete dürfen theoretisch schon nach drei Monaten eine Arbeit aufnehmen, die Zustimmung dafür erteilt die Ausländerbehörde und die entscheidet von Fall zu Fall. Bis zu fünfzehn Monate müssen die Arbeitswilligen meist warten, erst nach vier Jahren dürfen sie dann alle Beschäftigungsformen ausüben.
Wie den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern?
Neben diesen gesetzlichen Stolpersteinen gestaltet sich auch die Jobsuche für viele Asylbewerber schwierig. Abhilfe will eine Internetplatform schaffen, die von zwei Studenten der HTW Berlin im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit entwickelt worden ist. Auf workeer.de können arbeitssuchende Asylbewerber ein Profil erstellen, und Arbeitgeber freie Stellen ausschreiben. Auf diese Weise sollen zwei Seiten zusammengeführt werden, die ansonsten eventuell nicht aufeinander aufmerksam geworden sind.
Praktika als Starthilfe
Wer nach drei Monaten arbeiten dürfte, den Einstieg jedoch nicht findet, dem bietet sich auch die Möglichkeit von Praktika. In solchen können Asylbewerber und Gedultete neue Fähigkeiten erlernen und sich an den deutschen Arbeitsmarkt gewöhnen. Denn dieser funktioniert häufig anders als im Heimatland. Nach einem Praktikum sind die Arbeitssuchenden häufig besser vorbereitet und können Erfahrungen nachweisen.
Über die Situation arbeitssuchender Asylbewerber hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit Dr. Ulrich Walwei gesprochen. Er ist Vizedirektor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg.
Redaktion: Sonja Dietschi