Ende des Jahres 2019, noch bevor sich die Nachrichten zum Coronavirus ausbreiten, mehren sich die Schlagzeilen zur zunehmenden Gewalt im deutschen Amateurfußball. Körperliche Gewalt wird heute verstärkt dokumentiert, in Berlin streikte etwa die Schiedsrichtervereinigung, dass es „so nicht“ weitergehen könne.
Amateurfußball und Gewalt
Im Podcast „Auf die Zwölf“ sprechen Sascha Weigel und Peter Hense mit der Kriminologin Dr. Thaya Vester, die seit Jahren zu dem Thema forscht und erst kürzlich eine Langzeitstudie zu den Gewalterfahrungen von Schiedsrichtern und Schiedsrichterinnen abgeschlossen hat.
In ihrer Studie hat sie über Jahre hinweg repräsentativ Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter aus der baden-württembergischen Amateurliga befragt. Sie wollte wissen, wie es um deren Sicherheitsgefühl steht. Dabei sind erstaunliche Erkenntnisse herausgekommen, die dem Eindruck aus der Tageszeitung keineswegs entsprechen.
Wie passt das zusammen? Und was sagen die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter eigentlich dazu? Genau das besprechen wir in der neuen Folge zu „Auf die Zwölf“. Dafür haben wir uns die Expertin Dr. Thaya Vester mit in die Episode geholt.
Die vom Fußball begeisterte Wissenschaftlerin und früher selbst aktive Fußballspielerin gilt seit dem Erscheinen ihres Buches „Zielscheibe Schiedsrichter“ (2013) als Expertin auf diesem Gebiet, die über zehn Jahre hinweg zwei umfangreiche Studien mit qualitativen Interviews durchführte, aus der wesentliche Erkenntnisse für die Problematik abgeleitet werden konnten. Der DFB greift regelmäßig auf die Expertise von Frau Dr. Vester zurück und lässt sich auch gegenwärtig für Gewaltpräventionsprojekte von ihr beraten.