„Coolest Monkey in the Jungle“
Das stand auf einem Hoodie der Modekette H&M. Problem: Er wurde auf dem Bild im Online-Shop von einem dunkelhäutigen Jungen getragen. Schnell war der Vorwurf da: Das sei rassistisch, weil es Schwarze mit Affen in Verbindung bringe. Der Popstar The Weeknd kündigte aufgrund dieses Fotos seine Kooperation mit der Modekette und in Südafrika attackierten Menschen sogar eine Filiale von H&M. Was mit einem fragwürdigen Foto begonnen hatte, wurde zum Shitstorm kaum kontrollierbaren Ausmaßes.
Gut & böse
Was den Shitstorm ausmacht, ist, dass ich ein Thema haben, bei dem gut und böse klar voneinander abgegrenzt sind. Wenn ich eine klare moralische Haltung zu etwas haben kann und möglichst wenig interne Fachinformationen brauche, dann hat das Shitstorm-Potential.
Das sagt Christian Scherg von der Agentur „Revolvermänner“, die Unternehmen zu Shitstorms berät. Für ihn ist es wichtig, im Shitstorm die Nerven zu behalten. Unternehmen sollten nicht auf jede Kritik eingehen, sondern sich genau überlegen, wo kommunikatives Handeln nötig ist, und wo nicht.
Für Kerstin Hoffmann, die ebenfalls Unternehmen in diesen Fragen berät, ist eine gute Shitstorm-Vorbereitung leicht erklärt:
In diesen Zeiten ist es sehr sinnvoll, keine Leichen im Keller zu haben. Man kann ja kaum noch etwas geheim halten. Das ist eigentlich eine sehr beglückende Erkenntnis dieses digitalen Zeitalters, dass sich integres Handeln unternehmerisch lohnt.
Wie Unternehmen einen Shitstorm früh erkennen können und wie eine gelungene Krisenkommunikation aussieht, besprechen wir in dieser Folge „Auf die Zwölf“. Durch den Podcast führen Wirtschaftsmediator Sascha Weigel und detektor.fm-Moderator Christian Eichler.
Musik aus dem Intro: Scott Buckley – Journeys unter CC BY 4.0