Sogenannte Fair-Teiler sind in Deutschland nichts ungewöhnliches mehr. Dabei handelt es sich um öffentliche Regale oder Körbe, in denen die selbsternannten Foodsaver nicht mehr benötigte Lebensmittel ablegen können – andere holen sich die Leckereien anschließend kostenlos und unkompliziert ab. Foodsharing nennt man das.
Ärger in Berlin
Angefangen hat das Projekt 2012 in Berlin. Zunächst als lebensmittelretten.de, dann unter dem Namen foodsharing e.V. Doch gerade in der Geburtsstadt, dem eigentlich doch recht alternativen Berlin, gibt es nun Ärger an der Lebensmittelretterfront.
Die entscheidenden Auflagen sind die, wo es darum geht, dass wir eine Dokumentationspflicht erfüllen sollen. Dazu wären wir einfach nicht in der Lage. – Frank Bowinkelmann von foodsharing e.V.
Foodsharing in ganz Deutschland
Zweck des Projektes sei es vor allem, gegen Lebensmittelverschwendung anzukämpfen. Natürlich soll mit den Essensspenden auch Bedürftigen geholfen werden, allerdings sei der Anspruch auf die Ware nicht an Not gebunden. Jeder soll sich ohne schlechtes Gewissen bedienen können. Die Gründe für die neuen Regeln seien für die Initiatoren kaum nachvollziehbar.
Mittlerweile sind es in ganz Deutschland über 350 Fairteiler und bis jetzt liegt uns nicht eine einzige Beschwerde vor, dass sich irgendjemand den Magen verrenkt hätte. – Frank Bowinkelmann
Gegen Verschwendung international
International geht es vorwärts im Kampf gegen die Verschwendung. Länder wie Frankreich verbieten Supermärkten, Lebensmittel wegzuschmeißen, und Containern ist auch außerhalb Deutschlands verbreitet.
Nur in Berlin scheint die Zeit momentan still zu stehen. Die Behörden begründen ihre Entscheidung damit, dass sie Verbraucher vor Keimen und Bakterien schützen wollen. Die Aktivisten von foodsharing.de bezweifeln diese Motive.
Die Fairteiler sind quasi von der Schließung bedroht. Wir hoffen aber immer noch, dass eine Kompromisslösung gefunden werden kann. – Frank Bowinkelmann
Über die neuen Anforderungen an die Fairteiler hat detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit Frank Bowinkelmann von foodsharing.de gesprochen.
Redaktion: Ines Gerber