„Frauen und Technik“, „da sitzt doch eine Frau am Steuer“ und „Frauen können schlechter einparken“ – eigentlich sind Vorurteile darüber, dass Männer besser Autofahren könnten, längst überholt. Doch nach wie vor gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede in Sachen Mobilität. Nicht nur was Vorlieben bei den Modellen angeht, sondern auch wenn es um den Fahrstil und gewählte Wege geht.
„Technik und Kontrolle“
Frauen arbeiten, gerade wenn sie ein Kind bekommen haben, häufig in Teilzeit und legen andere Wege zurück. Diese sind häufig kleinteiliger und komplizierter und besser mit einem flexiblen Fahrzeug zurückzulegen.
Dennoch ist es nach wie vor so, dass Männer über mehr Einkommen verfügen und sich ein Auto deshalb eher leisten können. Dass das Auto so lange als Männersache gehandelt wurde, liegt aber auch daran, dass Männer sich eher dem technischen Bereich zuordneten.
Umgekehrt zeigt sich ein größeres Selbstbewusstsein auch im Fahrstil. Männer neigen eher zu Selbstüberschätzung. In Studien lässt sich nachweisen, dass Frauen insgesamt nach wie vor vorsichtiger fahren und damit eigentlich die besseren Verkehrsteilnehmenden sind.
Inwieweit sich diese Ungleichheit verändert hat und weshalb es nach wie vor geschlechtsspezifische Unterschiede in der Mobilität gibt, erklärt Joachim Scheiner im Interview mit AutoMobil-Redakteurin Eva Weber. Er ist Professor an der Technischen Universität Dortmund und forscht zu Verkehrsverhalten und Mobilität.