Seit 1990 ist das durchschnittliche Auto um etwa 12 Zentimeter in die Breite gegangen. War es vor knapp 20 Jahren noch um die 1,68 Meter breit, ist es heute auf gut 1,80 Meter Breite angewachsen. Zur besseren Vorstellung: Claudia Schiffer könnte sich problemlos einmal quer hineinlegen.
Breite Autos, schmale Parkplätze
Das hat zum einen Sicherheitsgründe. So sind zum Beispiel Seitenairbags hinzugekommen, die Platz benötigen. Aber auch ästhetische Gründe spielen eine Rolle: die Fahrzeuge werden etwas geräumiger und man fühlt sich sicherer. Für alle Verkehrsteilnehmer außerhalb des Autos aber ist dieser „The bigger the better“-Trend vor allem ein Ärgernis. Nur ein Beispiel unter vielen: das Parkhaus. Eine normale Parkbucht ist 2,30 Meter breit. Steht dort also ein Auto mit knapp zwei Metern Breite, ist für das Öffnen der Türen kein Platz mehr. Das betrifft dann nicht nur die Fahrzeugbesitzer kleinerer Autos. Auch die Fahrer großer Wagen können diesen nicht mehr verlassen. Oder sie schrammen noch vor Erreichen des Parkplatzes an der Parkhauswand entlang.
Ja, es ist vielleicht eine Möglichkeit, breiteren Parkraum zu schaffen. […] Aber es braucht gleichzeitig den Appell, dass Breite nicht alles ist. – Anja Smetanin, ACE
Doch nicht nur in der Stadt werden breite Autos zum Problem. Auch auf der Autobahn kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen, insbesondere an Baustellen. Viele Fahrzeuge sind für die verengten Spuren mittlerweile zu breit. Das trifft selbst auf den VW Golf und den Opel Astra zu. Theoretisch dürften sie die linke Fahrspur somit gar nicht mehr nutzen. Um aber nicht zwischen den langsamen Lkw fahren zu müssen, entscheiden sich einige Autofahrer dennoch für die enge Spur.
Woher kommt der Trend?
Wieso die Autobauer trotz dieser Probleme am immer breiter werdenden Auto festhalten und ob sich die Städte einfach anpassen müssen, darüber hat detektor.fm-Moderator Christian Erll mit Anja Smetanin vom Auto Club Europa (ACE) gesprochen.